SG 550/ PE90 Verschlußgehäuserisse

  • SIG SAN sollte seine Waffen so herstellen, daß solche Fehler überhaupt nicht auftreten.

    (...)
    Bisher habe ich geglaubt, die Schweizer verstehen ihr Handwerk, das ist offensichtlich ein Fehler.

    Gegen Ermüdung ist kein Kraut gewachsen. Nichts hält ewig, auch ein 550 (oder Derivat) nicht. Da kannst du aber auch rein gar nichts dagegen tun (Google mal nach "Wöhlerkurve", wenn du mehr zu diesem Thema wissen willst). Deine erste Aussage ist somit einfach nur ignorant (sorry). Das Gerät ist aber nun seit über 30 Jahren in Gebrauch, somit ist es nur logisch dass nun langsam die ersten Exemplare den Geist aufgeben. Gemäss Armeespezifikation hält das Gehäuse ca. 40'000 Schuss aus, oftmals mehr. Dass ist meines Wissens nach einsame Spitze unter Gewehren dieser Klasse.


    Ich weiss nicht, wie viel Interesse an diesem Thread noch existiert aber dennoch eine ernst gemeinte Frage: Welcher Hersteller hat sich denn in dieser Art noch nichts zu Schulden kommen lassen? Nur so als Beispiele (die mir gerade in den Sinn kommen).:Bei den über den grünen Klee gelobten HK416 schert's dir ab 20'000 Schuss gerne mal Verschlusswarzen ab (siehe Bild).

    LMT Gewehre haben einen hervorragenden Ruf und produzieren für zahlreiche Spezialeinheiten (u.a. Schweizer AAD10) aber da häufen sich in letzter Zeit auch Beschwerden über unzureichende Qualitätsicherung.




    No photo description available.

  • Da ist mir ein Riss auch lieber als eine abgebrochene Verschlusswarze auch wenn ich der Meinung bin swiss arms dürfte mal wieder Innovation bringen

    Ich empfehle wirklich, mal den Showroom von Swiss Arms zu besichtigen. Die haben einen Kasten voll mit Prototypen von neuen Pistolengriffen bis zum modernen Handschutz. Alles fertig entwickelt und so ziemlich genau das, was man heutzutage in einem modernen Gewehr will. Sogar Tests mit AR15-kompatiblen Abzugsgruppen wurden gemacht. Nichts davon landet im Markt weil die Armee kein Interesse hat und der zivile Markt zu klein ist. SIG rechnet in dem Fall mit einem Absatz von wenigen hundert Stück, was den Preis pro Stück in astronomische Höhen treibt.

    Würdest du ca.1000.- für einen neuen Handschutz für das 90er bezahlen, den du dann nicht einmal für die offiziellen Schiessanlässe benutzen darfst?
    Eben.

  • Da ist mir ein Riss auch lieber als eine abgebrochene Verschlusswarze auch wenn ich der Meinung bin swiss arms dürfte mal wieder Innovation bringen

    Ich empfehle wirklich, mal den Showroom von Swiss Arms zu besichtigen. Die haben einen Kasten voll mit Prototypen von neuen Pistolengriffen bis zum modernen Handschutz. Alles fertig entwickelt und so ziemlich genau das, was man heutzutage in einem modernen Gewehr will. Sogar Tests mit AR15-kompatiblen Abzugsgruppen wurden gemacht. Nichts davon landet im Markt weil die Armee kein Interesse hat und der zivile Markt zu klein ist. SIG rechnet in dem Fall mit einem Absatz von wenigen hundert Stück, was den Preis pro Stück in astronomische Höhen treibt.

    Würdest du ca.1000.- für einen neuen Handschutz für das 90er bezahlen, den du dann nicht einmal für die offiziellen Schiessanlässe benutzen darfst?
    Eben.

    Klar dürften sie. Das Unternehmen ist ja Privat. Sie wollen einfach nicht. B&T kanns ja auch.


    Vielleicht mal da ansetzen WARUM sie mit einem Absatz von wenig 100 Stück rechnen und warum ein Handschutz 1000.- CHF kosten soll.

    Wenn der zivile Absatzmarkt zu klein ist muss man diesen halt vergrössern. Und diesen vergrössert man nunmal mit einer zeitgemässen Waffenplattform und nicht mit einer 35 Jahre alten Konstruktion.

  • Höchstverehrter CorMu,Du hast Glück! Neuhausen arbeitet in der Tat an einer neuen "zeitgemässen" Konstruktion. Ein frühes Mock-Up-Modell ist im erwähnten Showroom vorhanden. Wenn du jetzt noch der Viola etwas Beine machst, dann kriegen wir diese Waffe vielleicht noch vor 2050. Hopp, CorMu, ich drück dir die Daumen!


    Nichts davon landet im Markt weil die Armee kein Interesse hat und der zivile Markt zu klein ist.

    Es soll ja noch einen Markt ausserhalb der Schweizer Armee und des Schweizer Zivilmarkt geben. 🤔

    Welchen denn? Nordamerika? In den USA ist der Import von den Gnaden der ATF abhängig. Die haben den Import vom 750er komplett untersagt und die restlichen Modelle dürfen nur als "Pistole" importiert werden. Selbst das ist derart aufwändig, dass ausser JDI kein einziger Importeur mehr übrig ist (von ursprünglich 4). Dieser verkauft pro Jahr lediglich 50-100 Stück, wenns's hoch kommt. Nicht aufgrund mangelnder Nachfrage, wohlgemerkt. Die Teile sind auf Monate hinaus ausverkauft. JDI hat aber schon vorletztes Jahr angekündigt, den Import von 55X zu reduzieren. Ob Dave Wagner das wirklich durchgezogen hat, weiss ich nicht.

    Canada hat vor Kurzem den Import von 55X jeglicher Ausführung ausdrücklich verboten.
    Und mit dem restlichen Europa musst du gar nicht erst anfangen. Nicht seit der neuen Richtlinien.

    Aber offenbar hat mein neuer bester Freund CorMu einen Dubbeli-sicheren Weg gefunden, den heimischen Markt ratzfatz zu vergrössern, ohne auf die Armee oder das Schiesswesen ausser Dienst (will sagen, die mit Abstand grössten Kunden) angewiesen zu sein. Ich bin gespannt.


    Ich denke das da halt papa sigsauer usa nicht will, dass man eine AR15 Plattform oder was ähnliches macht, da man ansonsten in der eigenen Firmengruppe konkurieren würde...

    Gut mitgedacht. Aber bei den Kleinstmengen, die in die USA vertickt werden, ist das wohl kaum eine nennenswerte Konkurrenz. Die Importgesetze der USA sorgen von selbst dafür. Die SIG Sauer USA wurden ja ursprünglich einzig dazu gegründet, europäische Waffen einfacher in den USA verkaufen zu können.

    2 Mal editiert, zuletzt von Godot ()

  • Godot Ich rede auch mehr vom militärischen Markt und nicht dem Zivilen. Ist sowieso rentabler. Aber mit einem Sg55x könnte man höchsten jemand in einem exAK staat mit der sg553R überzeugen, wenn dieser etwas Gucci unterwegs ist.

  • Gemäss Armeespezifikation hält das Gehäuse ca. 40'000 Schuss aus, oftmals mehr. Dass ist meines Wissens nach einsame Spitze unter Gewehren dieser Klasse.

    Danke für die Antwort. Das war die Info, nach der ich gefragt habe.

    Dennoch eine Anmerkung: Ermüdungsrisse haben immer einen Anfang. Eine scharfe Kante wie sie der Anfang des Risses am SG551 / PE 90 ist, ist ein idealer Anfang für eine Kerbbildung und der kann durch konstruktive Maßnahmen vermieden werden.

  • Da ist mir ein Riss auch lieber als eine abgebrochene Verschlusswarze auch wenn ich der Meinung bin swiss arms dürfte mal wieder Innovation bringen

    Ich empfehle wirklich, mal den Showroom von Swiss Arms zu besichtigen. Die haben einen Kasten voll mit Prototypen von neuen Pistolengriffen bis zum modernen Handschutz. Alles fertig entwickelt und so ziemlich genau das, was man heutzutage in einem modernen Gewehr will. Sogar Tests mit AR15-kompatiblen Abzugsgruppen wurden gemacht. Nichts davon landet im Markt weil die Armee kein Interesse hat und der zivile Markt zu klein ist. SIG rechnet in dem Fall mit einem Absatz von wenigen hundert Stück, was den Preis pro Stück in astronomische Höhen treibt.

    Würdest du ca.1000.- für einen neuen Handschutz für das 90er bezahlen, den du dann nicht einmal für die offiziellen Schiessanlässe benutzen darfst?
    Eben.

    Wieso entwickeln sies dann wenn sie keinen Markt sehen?

  • Das hängt vom konkreten Produkt ab. Im Fall des Handschutzes gab es mit der Armee ja einen Markt dafür, nur hat dieselbe kurz vor Produktionsstart kalte Füsse gekriegt.


    Im Fall der kleineren Plastikteile wie Pistolengriff ist der Entwicklungsaufwand ja auch nicht so riesig und es besteht ja immer die Chance, dass das SAT doch noch ein Einsehen hat. Die Holzgriffe von Morini wurden nach langem hin und her ja auch zugelassen.


    I.d.R. überschätzt man als Aussenstehender den Entwicklungsaufwand bis zur Prototypenherstellung und unterschätzt den Aufwand, den Prototypen zur Serienreife zu bringen.

  • Ich habe diesen Post mit der Frage nach Rissen am SG551 / PE 90 begonnen und gefragt, ob bekannt sei, ab wann mit solchen Rissen zu rechnen sei, da das PE 90 ja als Armeegwehr bekannt ist und daher auch seine Probleme bekannt sein müßten.

    Darauf habe ich leider bisher keine konkreten Antworten erhalten. Vielleicht hat ja ein User nähere Informationen.

    Mich würde auch interessieren, wodurch konkret die Risse entszehen, verzieht sich z.B. beim Repetieren das Gehaüse? Wo wirkt die Kraft ein usw. usw. Vor Allem aber, nach wieviel Schuß ist mit Rissen zu rechnen.

    Es scheint in der Schweiz kein Problem zu sein, ein neues Gehäuse zu bekommen. Das sieht aber außerhalb der Schweiz vollkommen anders aus. SIG SAN stellt die laut Auskunft nicht zur Verfügung. Das bedeutet praktisch dann, ist das Gehäuse gerissen, ist die Waffe Schrott.

    Bei einer hochpreisigen Waffe eigendlich ein Unding.

    Wie sieht das Problem bei der SIG SAN 751 z.B. aus, deren Patrone ist ja um Einiges stärker als die des PE90, sind diese Risse dort auch bekannt ?.

    Da sich dieses schweizer Forum ja unter Anderem auch mit Waffen beschäftigt, hoffe ich immer noch auf Antworten auf meine Fragen.

  • Ich erlaube mir das wie folgt zusammenzufassen:


    Man muss nicht mit Rissen rechnen, sie kommen vor, sind aber eher selten. Statistik habe ich keine, da müsste die SIG/SAN/Swissarms oder wie auch immer die Firma aktuell heisst, Auskunft geben. Werden sie vermutlich nicht, aus Gründen....


    Jedenfalls ist es so, dass ein gerissenes Gehäuse ausgetauscht werden kann. Kosten mir unbekannt. Ob und wie das aus dem Ausland geht? Bei deinem Importeur nachfragen.


    Wenn du mal Slowmotion Filme einer schiessenden Waffe gesehen hast, ist deine Frage zu den Gründen eines Waffenbruches beantwortet.


    Ich vermute mal, dass ein StGw90 und seine Varianten nicht mehr und schneller kaputt geht, als jedes andere Produkt.

  • Ich habe diesen Post mit der Frage nach Rissen am SG551 / PE 90 begonnen und gefragt, ob bekannt sei, ab wann mit solchen Rissen zu rechnen sei,

    Lebensdauer gemäss Armeespezifikation >40'000 Schuss. Manche Exemplare halten 100'000 Schuss. Diese Zahlen stellen aber keine Garantie von SIG Sauer dar.


    Zitat

    Mich würde auch interessieren, wodurch konkret die Risse entszehen, verzieht sich z.B. beim Repetieren das Gehaüse?

    Wo immer zeitabhängige Kräfte wirken, folgt Materialermüdung auf dem Fusse. Ich überlasse es dem/der/den Lesende(r)/(n), sich mit diesem Thema vertraut zu machen.


    Zitat

    SIG SAN stellt die laut Auskunft nicht zur Verfügung. Das bedeutet praktisch dann, ist das Gehäuse gerissen, ist die Waffe Schrott

    Gemäss deiner Literatur stellt der Riss weder eine Gefahr für den Nutzer, noch ein Funktionshindernis dar. Abgesehen davon sollte es auch für entlegene Länder, zu denen offenbar auch der grosse Kanton gehört, möglich sein, ein defektes Gerät zwecks Reparatur dem Hersteller zu retournieren. Hier empfehle ich die Kontaktaufnahme mit einem guten Waffengeschäft. Wobei hier noch anzumerken ist, dass du von Rissen jeglicher Art verschont bist und somit dir das Leben auf Vorrat schwer machst.



    Zitat

    Wie sieht das Problem bei der SIG SAN 751 z.B. aus, deren Patrone ist ja um Einiges stärker als die des PE90, sind diese Risse dort auch bekannt ?.

    Nein. Aber, und ich sage das mittlerweile zum dritten und letzten mal, Materialermüdung ist eine Naturgewalt, gegen die selbst die Götter vergebens kämpfen. (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik etc. etc.)



    Zitat

    Da sich dieses schweizer Forum ja unter Anderem auch mit Waffen beschäftigt, hoffe ich immer noch auf Antworten auf meine Fragen.

    Sämtliche Antworten finden sich in den vergangenen Antworten von den geschätzten Forums-Teilnehmenden, sowie meiner Wenigkeit. Teils mehrfach.


    Somit alles klar?

  • Nein. Aber, und ich sage das mittlerweile zum dritten und letzten mal, Materialermüdung ist eine Naturgewalt, gegen die selbst die Götter vergebens kämpfen. (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik etc.

    Jetzt wird es lustig. Natürlich kann ein Riß durch Materialermüdung entstehen, ohne Frage, muß aber nicht. Der Beginn eines Risses kann z.B. auch eine Materialkerbe sein. Soll ich hier auch noch Fotos von fertigungsbedingten Kerben, an einem SG 751 gleicher Firma an gleicher Stellem, wie der Anfang des abgebildeten Risses am PE90 hier einstellen ?

    Zudem kann man die rissgefährdete Stelle konstruktiv so darstellen, daß eine Materialermüdung erst gar nicht in Form eines Risses auftritt. Diese Stelle wo die Risse entstehen scheint prädestiniert zu sein, Materialermüdungen und dann solche Risse zu produzieren.

    Wenn man das weiß, ist mir unverständlich, warum man das nicht konstruktiv ändert.

    Materialermüdung als Naturgewalöt zu bezeichnen, kann man zwar tun, muß sich dann aber auch vorhalten lassen, unfähig zu sein, mit solcher Naturgewalt konstruktiv umgehen zu können.

    Das als notwenige Folge des 2. Satzes der Thermodynamik zu beschreiben ist eine Binse und nur geeignet intellektuellen Hochmut zu demonstrieren.