Munitonstypen

  • Ein mir bekannter Jäger hat jedenfalls spezielle Munition für diesen Anwendungsfall (Fangschüsse auf Beton/Teerbelag) gekauft, für seine Glock 19. Ich sehe ihn erst im Frühling wieder, kann aber mal fragen was das genau für Munition ist.

  • Können Jäger und Wildaufseher solche deformations Geschosse kaufen/Ausnahmebewilligung einholen genau wegen diesen Gründen?

    Habe gedacht das solche Patronen für Jäger erhältlich wären.

    Nein, können sie nicht.

    Deformationsmunition für Faustfeuerwaffen kann für solche Zwecke nicht angeschafft werden.


    Und passt auf. Frangible ist nicht zu unterschätzen. Die verpulvern je nach Untergrund, Winkel und ganz vielen anderen Einflüssen nicht wie im Bilderbuch. Auf Stahlzielen sieht es super aus. Auf warmen oder heissem Teerbelag sieht die Sache ganz anders aus.

  • Für Jäger gibts ja die Munition, wo das Geschoss aus gepresstem Kupfer besteht, der nach dem Eintritt zerbrösmelt. Damit können Fangschüsse auf Betonboden oder in Schächten etc. gemacht werden.

    Frangible wirkt in einem weichen Ziel wie FMJ. Andernfalls wäre die Munition schliesslich verboten, da sie nicht durch den Beschusstest (fedpol) käme.

  • Ich würde davon abraten die für Fangschüsse zu verwenden.

    Wenn die einen Knochen (Schädel/Schulter zb) trifft, wird sie u. U. Schon zerbröseln und nicht die gewünschte Tiefenwirkung erzielen.

    Besonders bei Wildschweinen mit der dicken Schwarte wäre ich vorsichtig. Die werden ziemlich Böse wenn man denen an den Kopf schiesst und das Geschoss das Gehirn nicht erreicht.

    Habe das paar mal bei der deutschen Polizei gesehen, wenn versucht wurde, angefahrene Wildschweine mit der Action 4 Patrone zu töten. Die bleiben teilweise einfach in der Schwarte stecken. Mancher Polizist hat für so einen Fall private HP Mun dabei und benutzt die dann (dienstlich nicht so ganz erlaubt, aber da kräht kein Hahn nach).

    Die Frangibile-Geschosse sind nicht für sowas entwickelt worden, die haben ein ganz anderes Einsatzspektrum.

    Kann funktionieren, muss aber nicht.

  • Wenn die einen Knochen (Schädel/Schulter zb) trifft, wird sie u. U. Schon zerbröseln und nicht die gewünschte Tiefenwirkung erzielen.

    Knochen reicht in der Regel nicht aus um das Frangible zu zerbröseln. Das Zeugs ist ziemlich gut zusammengebacken. Vergleich mit FMJ triffts relativ gut.


    RUAG Frangible (link)

    PistPat14 (rechts)

    Beschuss Asphaltbelag, Distanz ca. 1,5m, ca. 30 Grad zum Boden, SIG P225

  • Ups, ein morgendlicher Schreibfehler meinerseits: zerbröselt beim Austritt (auf ein hartes Ziel Betonböden, Schächte etc) und nicht beim Eintritt ins weiche Ziel.


    Gemäss Jagdverordnung sind Fangschüsse aus naher Distanz (Nottötungen) gestattet. Weil die jagdlich vorgeschriebene Munition aber zur Gefährdung der Umgebung führen kann, gibts Frangible-Munition.

    Alle Sicherheitsmassnahmen sind trotzdem zu beachten, es wird geschossen damit!!


    Frangible-Munition darf der Jäger (im Aargau) zur Nottötung verwenden. Er erhält diese letale Munition im Waffengeschäft in den Kalibern .38, 9mm, 12/70 Flintenlaufgeschoss und 00 Schrot.


    Aufgrund meiner eigenen Erfahrung, bzw. Anwesenheit bei Nottötung von Wildtieren ist die Frangiblemunition dem Einsatzzweck entsprechend der normalen Munition vorzuziehen. Bis jetzt hat das Zerplatzen des Geschosses funktioniert, bzw. war für den Einsatz einfach die zweckmässige und sicherste Patrone.

    Der Jäger sollte wissen, in welcher Situation er diese Munition verwendet und wann nicht.


    Muss ich noch dazu schreiben, dass diese Erfahrung aus der erlebten Praxis stammt und nicht vom Stammtisch?^^

  • An der Schärfe könnte man allenfalls noch arbeiten :/;)

    Weisst Du wie alt die Patrone ist?

    Ist ne Winchester, mehr kann ich vom Stempel her nicht sagen...

    Vielleicht könnte ein scharfes, beleuchtetes Foto vom Geschoss noch etwas helfen

    Einmal editiert, zuletzt von Hunter ()

  • Die Briten haben diese Mun für die HK MP5 entwickelt und sind sehr stark geladen.


    Wenn du günstig drangekommen bist und eine MP5 hast, kannst du sie vermutlich bedenkenlos verschiessen.


    Bei allen Anderen Bleispritzen wäre ich vorsichtig, Pistolen schon mal gar nicht und allen anderen SMGs würde ich auch nicht trauen, die wurden um SAAMI oder CIP Richtlinien herum gebaut und müssen Überdruck nur wenige Schuss aushalten.


    Die L7A1 haben haben Druckspitzen oberhalb der CIP Maximalwerten. um die Ohren fliegen wird die die Kanone vermutlich nicht, aber wenn du hunderte davon durchlässt kann es schon sein dass die Waffe Schaden nimmt.


    Ich würde die Munition als Sammlermunition weiterverkaufen und mit der Kohle eine handelsüblich geladene und noch nicht überlagerte 9mm kaufen die du ohne jede Patrone genau zu inspizieren frei Schnauze in Pistolen- und MP-Magazine verladen kannst.

  • Vielen Dank für die Antworten ??
    Ich habe Bedenken die Munition mit einer HK MP5 zu verschiessen ? Diese Waffe ist sehr heikel mit der Munition. Mit dem „Allesfresser“ Famae hatte ich damals ca. 200 Schuss geschossen und die Waffe ist mir nicht um die Ohren geflogen. Es wäre einfach sehr schade wenn die MP5 durch Billigmunition schaden nimmt. Eine MP5 bekomme ich nicht wieder?