• Hallo zusammen


    Mir wurde die Möglichkeit geboten, einen umgebauten K11 eines Jägers im Bündner Jagdkaliber 10,3x60R (Einzelschuss) zu erwerben.


    Nun fällt mir auf, dass die Munition dafür zwar erhältlich, aber mit über Fr. 7.- pro Patrone doch sehr teuer ist. Ich selbst werde damit nicht auf die Jagd gehen, würde das Gewehr jedoch gerne einmal im Schiesskeller auf bis zu 100m ausprobieren.


    Bevor ich wegen meiner Neugier nun vielleicht unnötig viel Geld für dieses Schiesserlebnis ausgeben würde, meine Frage an die Wiederlader: Gibt es günstige Alternativen für diese Patronen bzw. Empfehlungen für Geschosse, Umformen von (ähnlichen) Hülsen oder dergleichen?


    Ich frage auch den Jäger, wie er das gehandhabt hat - im Internet habe ich nichts wirklich Brauchbares dazu gefunden. Ich nehme darum an, dass die Jäger in Graubünden ihre Patronen selbst wiederladen.


    Ziemlich interessant fand ich den folgenden Bericht: Gian Marchet - Herkunft der 10.3x60R (gian-marchet.ch)

    Hier aus einem anderen Forum: 10.3x60R | Parey Jagdausbildung (parey-jagdausbildung.de)

    Ergänzt: Bündner Jagdpatrone 10,3 x 60 R – Fachgruppe Schweizer Munition (fchm.ch)


    Auch weitere Infos über diese interessante Patrone sind mir willkommen.

    "Ich habe zu viele Waffen." - niemand, jemals

    Einmal editiert, zuletzt von Playme () aus folgendem Grund: ein weiterer Weblink ergänzt

  • Die Grundfrage ist, willst du dir das wirklich antun? Das sogenannte Bündnerkaliber ist/war jagdgesetzlich im Kanton GR vorgeschrieben. Vielleicht sprechen jagdliche Gründe für das Kaliber. Zum Plausch sehe ich nur Nachteile. Auf weitere Distanzen als 200 Meter kommt dann noch eine deutliche ballistische Kurve dazu....Ich würde bei GP11 bleiben.

  • Die Jäger, die ich kenne, sind es sich gewohnt, mehrere Franken pro Schuss auszugeben. Sie schiessen dafür auch entsprechend wenig.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

  • Das Hauptproblem mit diesem Kaliber ist, dass es mittlerweile recht wenige Hersteller gibt, welche die Patronen in grossen Massen herstellen. Bis vor ein paar Jahren war die Situation noch nicht so zugespitzt, da der jagdliche Nutzen von bleihaltiger Munition noch nicht verboten war. Dazumal wurde gesagt, das z.B. RWS die Maschinen einmal im Jahr auf 10.3x60r einstellte, ein grosses Los produzierte und somit der Jahresbedarf gedeckt war. Zu dieser Zeit belief sich der Munitionspreis auch auf ca. CHF 5 pro Schuss (RWS Kegelspitz und GR Spezial). Seit der Verwendung von bleifreier Munition in Graubünden hat vor allem die RWS Hit an Bekanntheit dazugewonnen.


    Für kurze Zeit kursierte sogar das Gerücht, dass RWS an einer günstigen Übungspatrone im Kaliber 10.3x60r arbeitet. Auf diese ist es jedoch seit langem ruhig und die Jäger warten immer noch auch solch eine Übungspatrone.


    Ballistisch gesehen ist die Standartpatrone 10.3x60r nicht die beste Wahl: Grosser Geschossabfall (10cm Unterschied auf einer Distanz von 50m vs 150m), recht träges Geschoss und ein Rückstoss welcher bereits einmal einem älteren Jäger das Schlüsselbein gebrochen hat :D


    Jagdlich gesehen kann ich wiederum nicht über die Patrone klagen. Zwar weist die bleifreie Variante eine geringere Tötungswirkung auf als die bleihaltige Patrone, jedoch verfügt das bleifreie Geschoss aufgrund der schieren Grösse über genügend Gewicht (200gr/13.0g) um die Kraft ins Ziel zu bringen.


    Für Distanzen über 200m (welche in Graubünden eh nicht zugelassen sind) wurde die Patrone 10.3x68 Magnum entwickelt. Diese ist ebenfalls bei uns zugelassen, verfügt jedoch über eine gestrecktere Flugbahn und somit über bessere ballistische Eigenschaften.


    Und betreffend Wiederladen: Ich selber mache es nicht, jedoch habe ich bereits von mehreren Waffenverkäufern und Wiederladern gehört, dass die Kosten fürs Wiederladen recht angestiegen seien in letzter Zeit.

  • Wenn Du schaust, wie es im Bündnerland z.B. um die Feuerwehren bestellt ist, kannst Du Dir ausmalen, dass da so schnell ohne ganz viel politischen Druck sehr wenig bis gar nichts passieren wird...

    "Ich habe zu viele Waffen." - niemand, jemals

  • Und betreffend Wiederladen: Ich selber mache es nicht, jedoch habe ich bereits von mehreren Waffenverkäufern und Wiederladern gehört, dass die Kosten fürs Wiederladen recht angestiegen seien in letzter Zeit.

    Es ist etwas angestiegen in letzter Zeit. Aber es lohnt sich immer noch. Auch für 9mm. Und für so eine teure Patrone sowieso. Ein Kamerad ladet 50BMG mit Solidgeschoss für 3.80.- (ja er hat die Hülsen schon)


    Ergo sind die 7.- pro Patrone einfach überteuert um die Bündner Kaufkraft abzuschöpfen.

  • Die Hülsen bekommst an nem Jagdstand, gegen nen kleinen Obulus, die RWS Teilmantel-Spitz Geschosse bekommt man auch noch bei den Büchsenmachern.

    Wenn Wiederlädst kommst mit den Teilmantel unter 2 Stutz.