Vindonissa21 9mm Parabellum

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  • Zitat von Glock



    @Vindonissa, ehemaliger Linker, es würde mich brennend interessieren, was dich zur Vernunft gebracht hat 😉

    • Hoi Krokodil, ich scheine ja fast schon exotisch mit meiner Vergangenheit ^^ gibt es wirklich so wenige Linke, die sich halbwegs für Waffen erwärmen können? Bei der JUSO gab es auf dem ganz linken Flügel ja durchaus Menschen, die in Erwartung der Volksrevolution gerne in die RS gingen oder bei Securitas gejobbt haben.

    • Um mich ganz kurz zu halten: Mitglied und Funktionär einer linken Partei zu sein tut schon mal das Wichtigste für die geistige Ausnüchterung. In einem Studentenwohnheim im Ausland zu wohnen dann das Weitere. Und dort mit Menschen zu leben oder später zu arbeiten, die aus Erfahrung oder Familienbiografie erzählen können, wie sich "funktionierender" Sozialismus am eigenen Leibe anfühlt, dann das Übrige. Muss aber auch sagen: Auch wenn ich mich heute als klassischen Liberalen definiere: deswegen finde ich nicht alles schlecht oder gelogen, worauf Linke aufmerksam machen wollen, oder alle Bürgerlichen oder Schreihälse der "Freiheit" pauschal gut. Ich habe eine gesunde Skepsis gegenüber Menschen entwickelt, die Macht über andere haben wollen ;) und ein realistisches Bewusstsein dafür, dass Politiker dafür immer eine moralische Rechtfertigung parat haben, was Schwarz-Weiss-Urteile verunmöglicht.

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    • Das hört sich äusserst vernünftig an.

      Danke 1
    • Übrigens: manche Pseudolinke, die heute vorherrschen, haben scheint's ihren Marx gar nicht gelesen. Ich darf mal aus Marx' Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März 1850 erinnern. Marx wusste genau, was es bedeutet, wer die Waffen hat:

      Wo Arbeiter für Staatsrechnung beschäftigt werden, müssen sie ihre Bewaffnung und Organisation in ein besonderes Korps mit selbstgewählten Chefs oder als Teil der proletarischen Garde durchsetzen. Die Waffen und die Munition dürfen unter keinem Vorwand aus den Händen gegeben, jeder Entwaffnungsversuch muß nötigenfalls mit Gewalt vereitelt werden.

      Hört sich schon ganz anders an als bei den Pseudolinken heutzutage, oder?

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    • Asbolut! Es ist natürlich auch so, dass die "Pseudolinke" (im linken Diskurs würde man sie vermutlich als "postmaterialistische Sozialdemokraten" oder einfach "Sozialliberale" bezeichnen) sich nicht mehr auf Marx beruft, sondern einem ganz neuen Staatsverständnis anhängt. Während Du viele Zitate von Marx dazu findest, wie wichtig auch ihm letztlich die Abschaffung eines autoritären Staates war, haben die Sozialdemokraten in Deutschland mit dem Gothaer Programm (1875) einen ganz neuen Weg eingeschlagen - den "evolutionären Sozialismus" durch Eroberung der Staatsmacht. Ein Ansatz übrigens, der von Marx selbst mit "Falls das als Marxismus gelten soll, bin ich selbst also sicher kein Marxist" kommentiert wurde.


      Jedenfalls zeichnet dieser Geist von Gotha das Staatsverständnis der US-Demokraten, einer SP aber vor allem auch der Grünen bis heute aus: Hier die an Universitäten durchstudierte Elite, die nach höchsten unfehlbaren Moralprinzipien denkt und handelt, deshalb auch erst nach Beendigung einer Regierungskarriere überhaupt für die Privatwirtschaft tätig würde und vom ganzen Rest der einfälltigen unverständigen Gesellschaft benötigt wird, um all die Entscheidungen zu treffen und vorwegzunehmen, zu der diese gar nicht in der Lage sei. Um diese von Beamten geschaffene Welt zu finanzieren, sind stets höhere Steuern und Abgaben (angeblich immer für die "Reichen") notwendig, die fleissig mit allerlei Ungerechtigkeiten einzelner Gruppen gerechtfertigt wird - oft ohne dabei ernsthaft auf die Frage einzugehen, ob die höheren Steuern an der Ursache des beklagten Umstandes überhaupt etwas ändern.

      Wegen der Idee des Elite-Staats hört man dann auch vermehrt Sätze, dass bestimmte Bundesamtspositionen nur für "erwiesene Experten" verfügbar sein sollen oder wenigstens loyale Parteikarrieristen und dass es in der Schweiz bestimmte Abstimmungen gar nicht mehr geben dürfe, weil z.B. nur Klimaexperten überhaupt mitreden sollten, welche Massnahmen die Politik in diesem Thema erlässt...