Es macht aber einen deutlichen Unterschied ob die Munition vorsätzlich gestohlen wurde (für Suizid) oder einer seinen Job nicht gemacht hat nach einem Schiessen und es so zu einem Unfall gekommen ist.
Ich habe so eine Situation selber in der RS erlebt, einer meiner Rekruten hatte dummerweise nach einem Schiessen eine GP90 behalten und eine Manipat in die Munkiste geschmissen. Tage später beim Manipulieren auf dem Kasernenareal ruft er mich weil er die Zufuhrstörung nicht beheben konnte und da sah ich die GP90 eingeklemmt
Ich war nur einer der Korpis, somit war und bin ich immer noch der Meinung dass die Verantwortung bei der Schiessleitung war zu kontrollieren, dass jeder ein leeres Patronenlager, leeres Magazin und eigentlich eben 3 Manipats hat. Die Konsequenz war, dass der arme Teufel eine Woche oder so in den Knast musste, obwohl absolut 0 Absicht dahinter war.
Im vorliegenden Fall wäre es eine schier unglaubliche Verkettung von einigen Tatsachen die zur Tragödie geführt haben:
1. Die Präsenz der Kugel an sich
2. Die Kugel im Lager mit gespanntem Abzug
3. Sicherungshebelstellung
4. Abzugsbetätigung auf welche Weise auch immer
5. Lauf Richtung Kopf
Wenn das ein Unfall gewesen ist, hätte klar alles durch das Nichtvorhandensein der Kugel verhindert werden können, und das wäre m.M. nach in der Verantwortung von Vorgesetzten dafür zu sorgen.
Die Vorstellung eines vorsätzlichen Suizid ist aber deutlich plausibler, eine Patrone mitlaufen zu lassen ist echt ein Kinderspiel zu mal ich mich erinnern kann, dass natürlich nicht jede Kugel gezählt werden kann