Beiträge von thoemser

    Ralliart

    Ja, genau, "wäre nicht möglich gewesen"… Ich befürchte auf genau sowas (emotionales und unreflektiertes) wird es bei der aktuellen politischen und militärischen Führung wieder mal herauslaufen…


    Im vorliegenden Fall handelte es sich nach heutigem Stand um einen Suizid, im Beisein seiner Kameraden im Duro nach der Schiessübung. Ok. Für alle Beteiligten und Angehörigen absolut tragisch und für unbeteiligte AdAs wie mich durchaus sehr, sehr verstörend. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige der Beteiligten sich für viele, viele Jahre damit beschäftigen werden (Schuldgefühle etc.) und hoffe zutiefst, dass man in Sachen "Care-Team" heute kompetent genug ist und die Militärversicherung diese Leute nicht vergisst, falls sie zivil "Hilfe" brauchen.


    Mit dem von dir geschilderten Schuss- bzw. Hülsenzählen, welches nicht nur in A praktiziert wird, wäre das natürlich nicht möglich gewesen; da hast du absolut recht. Nur, bitte, denke doch drei Sekunden länger nach. Genau dieselbe tragische Situation, in genau derselben Konstellation, hätte sich einige Minuten früher auf dem Schiessplatz bzw. während der Schiessübung ereignen können. Ob sie nun im Duro sitzen oder auf der 5m Linie stehen macht nicht wirklich einen Unterschied, oder? Wie willst du das verhindern? Schüsse und Hülsen zählen gut und recht, nur, was machst du, wenn jemand nur 53 der 54 gefassten Schüsse auf die Scheibe abgeben möchte, um "einen für sich" zu nutzen? Es gibt keine SiVo, keine technische oder prozedurale Massnahme, einfach absolut nichts, was sowas verhindern kann. Ok, es sei denn man stellt die gesamte Waffen- und Schiessausbildung von A bis Z auf Waffen- und Schiesssimulatoren um; aber dann kann man auch einfach aufhören.


    Schau, ich bin da wahrscheinlich etwas voreingenommen, aber die bestehenden Regeln bezüglich Schiessen und Munition in der Armee sind "gut" wie sie sind. "Gut" weil ich froh bin nicht die militärische und politische Verantwortung für alle ~120'000 AdA und deren Ausbildung und Sicherheit zu tragen. Persönlich betrachtet sind die Regeln durch Ereignisse wie den Mordfall Hönggerberg sogar zu streng geworden und ich befürchte, dass sich das nun nochmals steigern könnte. Als jemand der schon einige Wochen vor November 2007 AdA war (und noch etwas bleibt) kann ich definitiv sagen, dass die Ausbildung an der Waffe (insbesondere der alltägliche Umgang mit der Waffe) gelitten hat. Dabei geht es nicht um das Verhalten auf dem Schiessplatz oder während Schiessübungen, es geht mehr darum für die Dauer der Dienstleistung mit dem Ding 24/7 verantwortungsvoll umzugehen. Dafür bleibt es heute, je nach Truppengattung und Waffenplatzordnung, zu oft in der Kaserne oder gar über Wochen und Monate im Mun-Mag eingeschlossen. Eine kurze Lektion "PSK" oder "Waffe übergeben" am Anfang der RS kann nicht tausende echte Wiederholungen ersetzen, welche sich organisch über die gesamte Dienstdauer ergeben würden. Und da sprechen wir nicht mal über die taktische Komponente (Selbstschutz bei der Auftragserfüllung als xzy-Soldat), welche bei vielen Truppengattungen absolut vernachlässigt wird...

    Tracer

    Ich hätte das schon im "Studie Waffenbesitzer in der Schweiz" Thread erwähnen sollen:


    Die Idee, wie ich die Seite von piusicur interpretiere, dass man ein (freiheitliches) Waffenrecht mit Polizei- und Sicherheitspolitik verbinden kann, funktioniert nicht. Freiheit, in jeder ihrer Unterformen, setzt neben Rechten und Privilegien auf der anderen Seite auf Pflichten, Konsequenzen und Strafen. Polizei- und Sicherheitspolitik setzt wiederum auf "Prävention" und "Repression" um "Sicherheit" zu schaffen. Dies erhöht die Anforderungen, Pflichten, Konsequenzen und Strafen für alle und schränkt damit umgekehrt die Freiheit für alle ein.


    Nun ist es aber so, dass verzerren die Statistiken bewusst oder unbewusst, dass nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung wirklich "kriminell" ist und sich, egal was ihnen "blüht", nicht um diese Pflichten, Konsequenzen und Strafen kümmern. Innerhalb dieser kleinen Gruppe gibt es dann noch "Intensivtäter", "Mehrfachtäter" etc., welche wiederum einen Grossteil der begangenen Straftaten auf sich vereinen. Da dieser Teil der Bevölkerung nicht wie früher üblich aus der Öffentlichkeit "entfernt" wird, ja ich spreche da unter anderem von der ganz phösen "administrativen Versorgung" und mehr, bleiben diese Straftäter und Straftaten in der Gesellschaft bestehen, ganz egal wie der gesetzliche Rahmen aussieht. Da man aber die Pflichten, Konsequenzen und Strafen für alle erhöht hat, hat man plötzlich mehr Straffälle (z.B. für idiotisches wie Wasserpistolen und Chäpselirevolver) und damit einen Grund mehr, wieder an dem Gesetzes- und Regulierungsschraube zu drehen um mehr "Sicherheit" zu schaffen. Das ist übrigens auch in der Meinungsbildung so, die "Sicherheitspolitik" welche wir seit einigen Jahren und Jahrzehnten verfolgen, ist massgeblich dafür verantwortlich, dass viele verängstigt sind; du kannst aus einer Chäpselipistole an der Fasnacht eine riesige Schlagzeile generieren. Ist schlussendlich eine sich immer schneller drehende Abwärtsspirale, welche man nicht mit "noch mehr" durchbrechen kann.


    Ein freiheitliches Waffenrecht ist, wie schon erwähnt, die Kirsche auf der Torte und funktioniert nur, wenn die gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten (noch) vorhanden sind; es setzt eine "gesunde" Gesellschaft voraus. Eine solche Gesellschaft kannst du nicht verordnen, du kannst sie nicht herbeiregulieren, schon gar nicht auf Stufe Bund; die Lebensrealitäten in den Regionen sind dazu viel zu verschieden. Dazu wären die Institutionen notwendig, welche man seit Jahrzehnten angreift und mit (teilweise gut gemeinten) staatlichen Interventionen zerstört; Liberalismus, Föderalismus, Familie, erweiterte Familie, Vorbilder, Eigenverantwortung etc. Dasselbe ist im Übrigen, in umgekehrter Kausalität, auf "Gewaltkriminalität", "Sexualverbrechen" und "Gewalt gegen Beamte" anzuwenden. Da wären, da Gewalt mehrheitlich ein männliches Phänomen ist, vor allem (anwesende und verantwortlich handelnde) Brüder, Väter, Grossväter, Onkel etc. notwendig; nicht Waffentragen und mehr polizeiliche- und strafrechtliche Möglichkeiten.

    AmmuNation

    Da muss man viel tiefer anfangen als mit Waffen, Waffengesetzgebung und der Wahrnehmung von Waffen in der (jungen) Bevölkerung. Waffen sind sozusagen die Krische auf der Torte und bei weitem nicht das drückendste Problem. Leute in den Schiesstand zu bringen, damit sie Freude an Waffen entwickeln könnten ist zwar nett, aber in etwa so, wie ein NeoCitran bei einer Grippe… Symptomlinderung.


    Du hast auf der letzten Seite, meiner Ansicht nach zu Recht, angemerkt, dass wir hier unseren «Stolz» verloren haben; das Ganze geht aber viel tiefer als «Stolz». Wir haben vergessen wer wir sind, warum wir sind, was uns erfolgreich gemacht hat. «Vergessen» ist dabei eine Untertreibung, über die letzten 3 Jahrzehnte haben sich viele, viele Leute damit beschäftigt all diese Dinge absichtlich aus unserer Gesellschaft zu entfernen und zu verdammen. Frag mal einen Jugendlichen wer Ochsenbein, Druey, Naeff, Frey-Herosé, Escher, Furrer, Spitteler etc. waren und was sie für die Schweiz gemacht haben. Im besten Fall wird dir jemand sagen, dass man Eschers Statue beim HB niederreissen muss, weil er ein heteronormativer, kapitalistischer, patriarchaler, privilegierter alter weisser cis-Mann war der dafür verantwortlich ist, dass morgen die Welt verglüht.


    Also, wer ein freiheitliches und liberales Waffenrecht erhalten will, sollte sich über die Geschichte der Schweiz informieren, weil es (analog zum amerikanischen Waffenrecht) ein Auswuchs eines freiheitlichen und liberalen Lebensgefühls ist. Wer das nicht kennt und lebt, wird nicht nur das Waffenrecht, sondern auch alle anderen Dinge welche einen unbedeutenden und armen Bergstaat zu einem wohlhabenden Land gemacht haben, verlieren.


    Wer sein Schulfranzösisch noch konserviert hat, kann sich dazu z.B. mal «La Suisse n'existe plus, Chronique d'un pays qui doute» von Nicolas Jutzet durchlesen.


    MRCL

    Nachdem 20min ihre Leitlinien veröffentlicht hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass du da auf watson im wahrsten Sinne des Wortes gegen Windmühlen kämpfst; Windmühlen in Form von Aktivisten Journalisten welche sich in sogenannter «Counter-Speech» üben; unterstützt von der ETH und Konsorten.


    Mr.S-81  motherboard  pipistrello  Bonto

    Überbeisst mal nicht. Die Schweiz ist eine Willensnation, genau so wie einige andere liberale Länder eine Willensnation sind und kein ethnisch definierter Nationalstaat. Bei Willensnationen geht es um Ideen, siehe oben, und es besteht wohl kein Zweifel daran, dass man auf dem Land durchschnittlich Freiheit und Unabhängigkeit noch mehr schätzt als im Kreis 4/5.

    Playme

    Es wäre wünschenswert, dass dies auch Konsequenzen diesbezüglich hat. Ansonsten ist es nur mal wieder eine Scheinübung, so das einige (welche das ganze ausgearbeitet haben) mehr Edelweiss auf die Schultern pappen können. Die hier geäusserte Stimmung von "die Langwaffe spielt keine Rolle" wurde in den letzten 500+ Tagen mit etlichen 10'000+ Toten deutlich "debunked". Wer heute keine Optik hat, sei dies Reddot, Holo oder irgendwas im Bereich eines ACOG, ist tagsüber in seiner Kampfkraft stark geschwächt und nachts selbst mit NVG komplett kampfunfähig. Dies insbesondere wenn es sich um marginal ausgebildete Truppe oder einfache Leute von der Strasse handelt; aka die Schweizer Armee.

    Sollte man beim Stgw90-Konzept bleiben wollen, hat SIG und BT ja diverse "Kampfwertsteigerungen" schon umgesetzt. STANAG-Lower, "Flattops", Rails etc., einiges davon ist ja auch schon bei der Truppe.


    mazimilian


    GP90 ist schon 5.56, einfach nach (schlechter) schweizerischer Manier in ihrer "Kampfkraft" gegenüber FMJ geschwächt. Man hat sich dazumals wie bei der GP11 für ein Stahlmantelgeschoss entschieden, weil ein solches Geschoss im Gegensatz zu normaler FMJ im Ziel nicht splittert und damit zu weniger katastrophalen Wunden führt. Die Entwicklung hat noch unter dem Eindruck des amerikanischen Vietnamkriegs und des sowietischen Afghanistankrieg stattgefunden, wo 5.56 resp. 5.45 berüchtigt dafür waren, katastrophale bzw. "inhumane" Schäden anzurichteten. Man wollte ganz klar nichts mit "dumdum"-Wirkung zu tun haben bzw. potentiell "geächtete Munition" einführen. xxx hat mal Dokumente bezüglich der GP90 Entwicklung veröffentlicht, vielleicht vor 1.5-2 Jahren und es existiert ein Thread dazu; kann ihn aber auf die Schnelle nicht finden.


    Persönlich denke ich, ausserhalb vom AAD10, MEK Helvetia und vielleicht KFOR (zum Eigenschutz), ist es unwahrscheinlich das man dies unter dem bestehenden politischen Klima ändern würde. Sowas wie ein 77gr OTM oder BTHP ist sowohl in "Kampfwirkung" wie auch Präzision, unter Voraussetzung des richtigen Dralls, weit überlegen; würde aber voraussetzen, das man gewinnen möchte.


    nobody

    Ich wusste gar nicht das PRI, ESG, DEI, CEI, QT, Intersektionalität, CT, CRT, CSJ, SBTi und all der andere postmoderne bzw. neo-marxisitische Müll, welcher die westliche Gesellschaft und Wirtschaft nicht nur schwächt und spaltet, sondern wortwörtlich atomisiert, eine Psyop bzw. ein Informationskrieg der Russen oder Chinesen ist.... aber ja, klar, du hast natürlich wie immer recht, lol

    Wer als Sportschütze von "Wehrwille" spricht, hat seine Position, Verantwortung und Aufgabe in der Gesellschaft, sowie in der Sicherheitsstruktur, nicht verstanden. Man fabuliert irgendwie davon als "Partisan" die Schweiz zu retten, oder ist traurig darüber, dass man 1990 nicht als Mitglied der P-26 enttarnt wurde. Unabhängig vom Hobby, liegt die Aufgabe von nicht dienstpflichtigen Einwohnern darin, den "Laden am laufen zu halten" (denke "Anbauschlacht"), damit Dienstpflichtige sich auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Ich für meinen Teil verzichte gerne darauf, dass im hypothetischen Verteidigungsfall, jemand "Wilhelm Tell" spielt und damit eine "Säuberung" auslöst, welche in meiner Abwesenheit die Familie gefährdet.


    Krieg und Verteidigung ist ein "young man's game" und dabei kann man noch so "fit und rüstig" sein, spätestens ab 50 ist man es auch als genetischer Freak nur noch im Bezug auf seine Alterskategorie. Dabei ist mir natürlich bewusst, dass so mancher 50-jähriger noch "fitter und rüstiger" ist, als es ein 25-jähriger jemals war. Das hängt aber wiederum damit zusammen, das man als Vater, Onkel etc. versagt hat und es irgendwelchen Ideologen erlaubt, die neuen Generationen als "defekte Mädchen mit unterdrückerischer Veranlagung" zu erziehen. Wenn einem "Wehrwille" so wichtig ist, kann man ja Unterschriften sammeln um per Volksinitiative die Wiedereinführung von Reserve, Landwehr und Landsturm zu erreichen. Gibt genügend "kritische Infrastruktur" welche man schon unter normalen Umständen mit ~120'000 AdA nicht bewachen könnte. Aber bis zum Pensionsalter und darüber hinaus irgendwo am Arsch der Welt eine Trafo-Station oder einen Staudamm zu bewachen ist halt nicht so sexy, wie mit seiner hochgezüchteten Sportwaffe Löcher in Scheiben zu ballern und danach in der Schützenstube von "seinem Moment" in der hohlen Gasse zu träumen.


    Ich finde die Situation um die GP11 persönlich auch unglücklich, jedoch sollte es niemanden verwundern, wenn die hochgezüchteten Sportwaffen von Seite der Armee nicht mehr als verteidigungsrelevant eingestuft und die Subventionen gekürzt werden. Die verteidigungsrelevanten Teile wie Jungschützenkurs, OP und FS wurden dabei ja gestärkt. Aus meiner Sicht ist das "Wehrwille"-Ding die klassische "dr Föifer unds Weggli"-Situation. Seit 30 Jahren versteht man sich als "Sportschütze", hat alles dafür getan um möglichst "Sportschütze" zu sein, hat viele belächelt welche das Schiessen wegen dem "Wehrwillen" betreiben wollten. Hat sogar einige beim OP so vergrault, dass diese lieber die Busse für die Nichtteilnahme zahlen, anstatt sich in den Schiesstand zu begeben. Jetzt ist man endlich "Sportschütze" und kann sich wie praktisch jeder andere "Sportler" selbst um die Finanzierung kümmern, wenigstens teilweise, da ist "Wehrwille" plötzlich wieder ganz, ganz wichtig.

    nobody


    Dein Beispiel mit dem Virenvorschungsinstitut ist hervorragend. BSL-4 sind ja nicht international standardisiert und werden auch nicht von den kompetentesten Behörden, meist in Form von Expertengremien, weltweit überwacht... lol. Dir ist bewusst, dass dort wie in meinem Beispiel, der Faktor Mensch derjenige ist, der den Schaden verursacht? Da geht es dann nicht um den depressiven Typen der sich selbst oder andere gefährdet, sondern um den "Mad Scientist" der keinen moralischen Kompass hat und für ein paar Milliönchen Forschungs- oder Bestechungsgeld "Gott spielt"; ist ja alles gut, das Sicherheitskonzept steht.


    Wenn du die ~240 Waffentote pro Jahr bestmöglich verhindern möchtest, müsstest du als derjenige der die Waffenbewilligungen ausstellt den Leuten nicht in die Waffenschränke sondern zwischen "die Ohren" schauen. Nein, ich meine nicht "Gesinnungsprüfungen" wie beim grossen Kanton. Und du müsstest, wenn sich der Waffenbesitzer in einer Krise befindet oder einen neuen Lebensabschnitt beginnt, nachschauen, ob es da oben noch so aussieht wie dazumal, als die Bewilligung ausgestellt wurde. Man weiss sehr genau, was Menschen dazu bringt sich selbst oder andere zu töten; bei Männern wäre das vor allem das Gefühl von Nutzlosigkeit, Aussichtslosigkeit und Hass oder der Verlust von Status. In diesem Sinne, wären z.B. Meldungen vom RAV (Arbeitslosigkeit) oder vom Zivilstandsamt (Ehe, Kinder, Scheidung, Todesfall) wertvoller als so manche Kontrolle vor Ort. Mit 4 Fragen und etlichen "Warum?"-Nachfragen kriegst du ein sehr gutes Bild darüber, was da vorgeht: Was sind die schlimmsten Dinge, welche dir passieren könnten? Was machst du, wenn dir so etwas passiert? Was machst du, wenn das nicht geholfen hat? Wie stellst du während dieser Zeit sicher, das du weder dich noch andere mit diesen Waffen gefährdest? Ich traue es einem erfahrenen Polizisten, welcher sich in seinem Beruf unzählige Male die tiefsten menschlichen Abgründe ansehen musste, durchaus zu ein solches Gespräch zu führen und darin die "Red Flags" zu erkennen. Und sonst, ja, sonst gibt es da noch schlaue studierte Leute, welche ein solches Gespräch unterstützen könnten oder es mit den lustigen "was hat dich dazu bewogen, diese Aussage zu treffen?"-Fragen erweitern könnten. Wer einen Plan hat, welchen man nach einem solchen Gespräch hat, der ist weniger anfällig dafür emotional zu reagieren oder merkt das er sich in einer Sackgasse befindet, bevor es zu spät ist. Aber ich weiss, ich liege natürlich absolut falsch, wir brauchen einfach mehr von dem, was nicht funktioniert, das wird dann schon helfen; wenn nicht, einfach nochmals nachlegen, wird schon gut. Wenn uns die Ideen ausgehen, einfach bei ein paar Populisten abschreiben, die sind ja schliesslich populär.


    Das selbstgefällige Waffensammler-Virtue-Signaling das hier abgeht, ist für mich ein Zeichen dafür, das sich praktisch jeder einzelne hier noch nie Gedanken darüber gemacht hat, was mit ihm passiert, wenn ihn mal der eine oder andere Schicksalsschlag getroffen hat. Offenbar denkt man nicht, dass das alte "Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen" gilt, wenigstens nicht, wenn man sich selbst als potentieller Täter sehen müsste; genau so, wie die ~240 Leute die sich bis in einem Jahr (hoffentlich nur) die eigene Rübe wegpusten werden.

    motherboard


    Du kannst natürlich "Dorfgespräch" auch wörtlich und nach historischen Gesichtspunkten auslegen. Aber ja, wenn es dich beruhigt, ich wohne natürlich nicht in einem Dorf wie zu Gotthelfs Zeiten, auch wenn ich dem nicht abgeneigt wäre, nennt sich Neudeutsch ja "homesteading". "Soziale Kontrolle" ist immer und überall vorhanden und man kann ihr auch in einem multikulturellen Schmelztiegel wie Dubai, London oder NYC nicht entkommen. Es sind dann halt einfach nicht die Leute auf der Strasse, sondern z.B. die Kontakte auf LinkedIn welche sie ausüben; die Gerüchte gehen dort im übrigen auch schneller rum, da sie nicht vom Wetter am Gartenzaun abhängig sind.


    In meinem Fall, in einem Dorf mit knapp 600 Einwohnern welches ich mir ausgesucht habe, kenne ich natürlich nicht jeden, aber ich kenne die "Richtigen"; denke "Vereinsfürsten", einfach für Dinge die im wirklichen Leben zählen. Dementsprechend hat das nichts mit "über dem Dorfgequatsche stehen" oder "nicht reif genug sein" zu tun, sondern damit, dass man es sich beruflich und privat verscherzen kann. Es wird halt noch nicht überall alles von anonymen Technokraten und Bürokraten erledigt oder über Google Rezensionen abgewickelt. Wenn die Polizei hier für mehr als für die alljährliche Velo-Fahrschule und die regelmässigen Geschwindigkeitskontrollen auftaucht, kannst du sicher sein, dass man den Grund erfahren wird, ob man es willst oder nicht. Ich würde dabei natürlich vermuten, wenn ich z.B. die Stimm- und Wahlergebnisse betrachte, dass die Leute hier bezüglich Waffen in etwa meiner Meinung sind. Vermutlich muss ich mir da bezüglich meiner anderen ebenfalls kontroversen Hobbies viel, viel mehr Sorgen machen. Jedoch kenne ich schlicht die politischen und kulturellen Einstellungen vieler meiner Bekannten nicht, möchte diese auch nicht kennen, und habe nicht vor, dies mit Hilfe der Polizei herauszufinden. Es gibt so viele andere Themen, welche nicht unnötig politisiert wurden und deshalb je nach Thema 50% der Leute ballistisch gehen; auch wenn es von Tag zu Tag weniger werden. Dementsprechend werde ich, sollte sich das "uniformiert" kontrollieren in meinem Kanton verbreiten, halt die (nach-)gemeldete Sammlung irgendwo in der anonymen Agglo in einen Hobbyraum pflanzen. Hab ich halt '21 den Keller vergebens, auch wegen dem WG19, umgebaut; geht aber sicherlich nicht lange, bis man dann Briefmarken oder sonstiges *gefährliches* wegschliessen muss.


    Die Sache mit diesen Kontrollen ist einfach, dass es eine riesige Alibiübung ist, welche nicht mehr Sicherheit schafft. Selbst mit Sicherheitskonzept und Tresor ist es teilweise eine Alibiübung; schon mal etwas kräftiger an einen Baumarktschrank geklopft? Und sonst wird der Tresor halt einfach während den Ferien aus der Wand gerissen. Das man es jetzt (aus unbekanntem Anlass) im Solothurn auch auf WES ausweitet, macht die Sache nicht besser. Erstens hat Glock recht: "was möchte man da kontrollieren?"; die Anforderungen an den WES sind so gering. Zweitens, selbst wenn man es kontrolliert, was soll das bringen? Die Gefahr von Waffen geht einfach immer noch mehrheitlich von der Person aus, welche diese legal oder illegal besitzt, Zugriff darauf hat und aus was auch immer für Gründen am Rad dreht. Mit mehr Verboten, mehr Kontrollen, mehr Nachforschung, mehr Kriminalisierung und insbesondere mehr Tabuisierung hat man in den meisten Fällen noch nie das erreicht, was man wollte, sondern hat die Sache nur noch schlimmer gemacht. Anyway.

    Chlempi


    Für mich ist das ganz einfach zu erklären:


    Eine Vorladung oder von mir aus auch eine Aufforderung die Waffen auf dem Posten abzugeben, z.B. wegen 2 nicht gewalttätigen Strafregister-Einträgen, ist für mich der erwachsene und respektvolle Umgang, den ich von einer Behörde erwarte; ob das nun im Gesetz steht oder nicht. Das kann dann von mir aus auch "autoritär" und mit Strafandrohung erfolgen, es zeugt für mich dennoch davon, das man als mündiger Bürger in seiner Privatsphäre respektiert wird und das öffentliche Interesse vernünftig abgewogen werden. Ist das aus was auch immer für Gründen nicht möglich, z.B. weil eine Alibiübung wie die Kontrolle des Sicherheitskonzepts vorgeschrieben ist, folgt der "Hausbesuch" in Zivil mit zivilen Fahrzeugen; ist immer noch ein erwachsener und respektvoller Umgang.

    Das auftauchen, uniformiert und mit Streifenwagen, ist für mich ein absolutes No-Go, da es je nach Gegend einfach nachhaltig rufschädigend ist. Lässt man mal die Modeerscheinung "Leserreporter", also Denunzianten welche sich den Medien anbiedern, aussenvor, ist es nun mal so, dass das durchaus zum Dorfgespräch werden kann. Wenn die Polizei auf dem Hausplatz auftaucht, ist es mitunter schwierig Leuten zu erklären, dass das "routinemässig" ist bzw. man nicht mit dem Gesetz in Konflikt steht. "Normale Leute" werden halt nun mal nicht von der Polizei besucht und die wenigsten "normalen Leute" wissen, was sie da alle paar Jahre wieder für bescheuerte Gesetze verabschieden "die für Waffenbesitzer nichts ändern". Selbst wenn sie es wissen, es macht sich auch wegen der ganzen Stimmungsmache in den Medien bei vielen "normalen Leuten" nicht so gut, wenn man einer dieser "gefährlichen Waffennarren" ist, die da aus der gesellschaftlichen Reihe tanzen und phöse "verbotene Waffen" horten. Soweit verständlich?


    Für mich persönlich kommen dann noch 2 Faktoren hinzu:

    Erstens möchte ich selbst entscheiden, wer weiss das ich Waffenbesitzer bin; ich möchte ganz sicher selbst entscheiden, wer weiss das ich mehr als die Ordonnanzwaffen habe. Einfach weil ich nicht allen Leuten gleich vertraue und einige Leute, natürlich auf Gegenseitigkeit, nicht ausstehen kann. Da ist es aus den obengenannten Gründen nicht hilfreich, wenn potentiell ein Streifenwagen auftaucht.

    Zweitens bin ich mir absolut bewusst, das ich aufgrund meiner Persönlichkeit (siehe Psychologie "agreeableness"/"Verträglichkeit") für einen Polizisten, welcher noch nicht so "gefestigt" ist bzw- "Erfahrung hat", mühsam im Umgang bin. Aus genau dem selben Grund, verzichte ich seit ~12 Jahren auf Anlässe wo sogenannte "Security" vorhanden ist. Es ist schlicht für beide Seiten unangenehm, könnte theoretisch für beide Seiten gefährlich werden, und das künstliche bzw. gespielte "nett sein" bzw. "sich kooperativ und nachsichtig zeigen" kommt verständlicherweise genau so schlecht an, wie wenn man einem "Würstchen" sagt, das es ein "Würstchen" ist. Da die Leute in meinem Waffenbüro absolut super Typen sind, ist das für mich momentan kein Problem, aber das könnte und wird sich vermutlich in Zukunft ändern. Gibt halt, vor allem in einer verweichlichten Gesellschaft, neben den absolut hervorragenden Vorteilen durchaus Nachteile wenn man Attribute wie "wettkampforientiert", "herausfordernd" oder "streitbar" auf sich vereint. Auch das verständlich?


    Nun, und das wird hier immer wieder gerne vermischt, geht es dabei natürlich nur um die vorgeschriebene routinemässigen Kontrolle, nicht um irgendwelche "Hausbesuche" aufgrund von Verdacht/Meldung, im Zusammenhang mit Ermittlungen oder weil eine (Selbst-)Gefährdung vorliegt. Dort ist die Privatsphäre natürlich dem öffentlichen Interesse unterzuordnen. Aber auch da könnte man, wenn man es denn von Seiten der Behörden wollte, mit etwas Fingerspitzengefühl vorgehen. Wer selbstverschuldet einen solchen "Hausbesuch" triggert, befindet sich normalerweise schon an einem Tiefpunkt im Leben; wenn die Kontrolle diesen Tiefpunkt noch vergrössert endet es dann teilweise richtig tragisch.

    Schau MRCL


    Das Ordonnanzschiessen wurde 1874 auf 300m standardisiert, wobei Entfernungen wie 200m gestrichen wurden. 1894 wurde 400m hinzugefügt, doch 1912 wurde es wieder gestrichen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Programm, das zuvor "stehend, kniend und liegend" umfasste, auf "liegend-only" reduziert. Damals passte man die Anforderungen ans Ordonnanzschiessen an die Entwicklungen wie das rauchlose Pulver und die neue Bewaffnung bzw. militärische Taktik an, da es der Wehrfähigkeit diente. Was glaubst du, was würde dir ein Schütze von 1874 antworten, wenn du ihm das aktuelle Model erklären möchtest, das hochgezüchtete Sportwaffen (Standardgewehr, Ringkorn etc.) im Ordonnanzschiessen als "Steigerung des Wehrwillens" verkaufen möchte? Ich bin mir ziemlich sicher, die Antworten wären nicht weit von den Tagi-Kommentaren entfernt.


    Fakt ist: Bis dahin hat man das "Obli" an die jeweiligen Anforderungen und Gerätschaften angepasst; ab dem Zeitpunkt wurde das aber gestoppt. Wie erwähnt ist das "Obli" in seiner heutigen Form für die Überprüfung der Fähigkeiten eines Schützen mit seinem Selbstlader unzureichend. Um bei einem Selbstlader die Fähigkeiten des Schützen zu überprüfen, müsste man mindestens einen Stellungswechsel und/oder Zielwechsel erzwingen (5 Elemente des Schiessens, 7 Schiesssequenzen).


    Dinge wie das von Winterjacke erwähnte finnische "SRA" wären bei uns, mit heutigen militärischen Ausbildungsstand, für >80% der Truppe viel zu schwer. Das könnte man machen, müsste aber die RS (insbesondere die AGA) von Grund auf ändern. Aber man könnte z.B. auf den bestehenden Anlagen pro Schützen auf mehrere Scheiben schiessen. Die Anlagen erkennen ja "Schüsse auf die falsche Scheibe" und die B-Scheibe kann gehoben/gesenkt werden. Eine Software Anpassung, vielleicht eine neue Steuerplatine für die Anlage und stärkere/schnellere Motoren für die B-Scheibe und schon hast du etwas (militärisch betrachtet) brauchbares. Dann kann man ein Program ähnlich zur TAA69 beim "Gefechtsschiessen" fahren, Scheiben bei Treffer ins "Schwarze" versenken, Zeitlimite in welcher die Scheibe gezeigt wird, Minus-Punkte wenn eine Scheibe innerhalb der Zeit nicht getroffen wurde etc. Ein guter Schütze schiesst 20 Schuss auf 20 Scheiben, ein schlechter Schütze leert das Magazin ohne einen einzelnen Punkt zu erzielen etc.; das würde die Fähigkeit des Schützen überprüfen und aussagekräftige Resultate liefern. Leute wie ich, welche beim Obli und FS nur für die Probeschüsse wirklich Zielen und das Gewehr anschliessend nicht mehr absetzen, hätten ein Problem und das ist militärisch betrachtet gut so.


    Dein "die Schützenvereine würden dann verschwinden und das Waffengesetz würde verschärft" ist ein Strohmann-Argument. Es geht nicht darum den SSV, dessen Disziplinen und Vereine, zu beenden. Es geht darum das klassische Ordonnanzschiessen im Bezug auf "Wehrfähigkeit" relevant zu machen, bevor die SSV-Lobby im SAT bzw SaD ausgemustert wird. Wenn diejenigen, die militärisch nutzlose Tradition über funktionale militärische Ausbildung stellen, in den Ruhestand treten, wird der "Rotstift" erbarmungslos zuschlagen, und dein Argument wird eintreten. Das möchte ich nicht, auch wenn du meine Aussagen vermutlich so interpretierst; ich bin aber natürlich froh, das du mir im Gegensatz zu easyjones Zynismus, Sarkasmus, Ironie und Satire ersparst.


    Viele andere Hobbies, z.B. die mir gut vertrauten "Kampfsport" oder "Hundesport", nutzen die selbe Anlage für diverse Disziplinen (inkl. "Sicherheitsdienste" / Behörden) und halten sich so über Wasser. Ich persönlich lächle auch müde über Dogdancing, Agility, Karate oder Aikido, aber, bei der selben Arroganz und Selbstgefälligkeit wie der SSV, SAT, SaD aufweist, wäre es für mich ohne einen tiefen 5-stelligen Betrag nicht möglich, das Hobby aufrecht zu erhalten. Dies natürlich auch nur, falls meine Kollegen ebenfalls bereit wären, für 5-7 Stunden pro Woche ebenfalls 10k+ pro Jahr auszugeben. Das ist zumindest aus meiner Sicht ein wahres "Leben und Leben lassen", das nutzen von Synergien und Gemeinsamkeiten; andere mögen es natürlich als Egoismus oder ähnliches betiteln.

    Das Problem mit dem Artikel und den Kommentaren ist, dass sie neben der problematischen Zeitgeist-Ideologie auch einen Funken Wahrheit transportieren. Um ehrlich zu sein, können wir froh sein, dass der moderne Journalismus nur noch Keystone-SDA-Meldungen kopiert bzw. diese Meldungen von anderen Zeitungen abschreibt. Wenn richtiger Journalismus betrieben würde, würden beispielsweise die Subventionen aller 2000+ Gemeinden bzw. Kantone für die Errichtung, den Unterhalt und die Renovation der Schiesstände, sowie die Einmietung bei einer anderen Gemeinde, wenn man selber keinen Stand hat, im Artikel erwähnt werden. Ebenso würde die Entschädigung für die Vereine, welche sie für Schiesspflichtige am Obli bzw. FS erhalten, als konkrete Zahl im Artikel genannt und nicht nur als Erhöhung um 10 Stutz. Das zusammen dürfte die Munitions-Subvention locker übertreffen.


    Solange die Armee in Form von SAT (Schiesswesen und ausserdienstliche Tätigkeiten) und SaD (Schiesswesen ausser Dienst) und damit verbunden der SSV aus historisch-kulturellen Gründen an den militärisch gesehen längst überflüssigen 300m/50m/25m festhält, wird man sich immer unter Druck befinden. Obli und FS sind nüchtern betrachtet seit der Einführung des Stgw 57 bzw. der Ausserdienststellung des K31 "renovationsbedürftig". Die Serien basieren immer noch darauf, einen guten von einem schlechten Karabinerschützen zu unterscheiden und sind für das Schiessen mit einem Selbstlader unzureichend. Dazu müssten entweder Manipulationen und/oder mehr Ziele hinzugefügt werden, sodass es eher an ein "Gefechtsschiessen" erinnert. Mit der Einführung des Stgw 90 und dem damit verbundenen Wechsel zu HOK bzw. NGST/KD-Box, was 300m mehr oder weniger zu einem Lückenfüller zwischen Kompanieabend und WEMA gemacht hat, ist es definitiv überflüssig. 50/25m sind wohl seit ihrer Einführung militärisch überflüssig, da Handfeuerwaffen normalerweise als Zweitbewaffnung unter 10m eingesetzt werden, wenn überhaupt. Das bedeutet nicht, dass man es komplett abschaffen muss, aber es sollte an die heutige Realität und die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Wenn man dazu nicht ausreichend kreativ ist, gibt es zahlreiche Beispiele auf der Welt, wie andere Länder die Fähigkeiten ihrer Reservisten (≈ WK-Soldaten) trainieren und aufrechterhalten. Wenn man momentan in den Nordosten Europas schaut, könnte man als Schweizer fast neidisch werden auf die Programme, die dort durchgeführt werden. Hat man etwas was wieder in die Zeit passt, besteht die Chance, das man das wortwörtliche Aussterben der Schützenvereine stoppen könnte.


    Ähnlich wie bei anderen Themen sollte man sich von "gäng wie gäng" oder "ist so, weil war so, weil bleibt so, weil gut so" lösen und stattdessen eine selbstgestaltete, moderate Veränderung verfolgen. Wenn man dies nicht tut, besteht die Gefahr, dass man früher oder später von den sogenannten "Progressiven" überholt wird; z.B. von Kommentarschreibern im Tagi. Das liegt nicht daran, dass die es besser wissen, sondern weil man selbst an einer Zeit festhält, welche schon lange nicht mehr existiert. Der im Artikel erwähnte "Wehrwille" oder die "gelebte Integration" sind Beispiele für solche (Schein-)Argumente; wer im Forum nach 300m / SSV etc. sucht, wird mit wenigen Ausnahmen genau das Gegenteil finden.

    royalswissarmory

    Ich bin mir nicht sicher was du damit sagen wolltest?

    Obwohl es natürlich statistisch signifikant ist, ist es unsinnig, von "mehr oder weniger" zu sprechen, wenn es um 11 Tötungsdelikte mit Schusswaffen geht. Jeder einzelne Fall hat enorme prozentuale Auswirkungen und kann sowohl als Pro- als auch als Kontra-Argument geschickt genutzt werden.


    Es wäre sinnvoller, die Tötungsdelikte zusammen mit den versuchten Tötungsdelikten und schweren Körperverletzungen zu betrachten, wenn es um "steigende" bzw. "fallende" (Waffen-)Gewalt geht. Bei Waffen generell, speziell aber natürlich bei Schusswaffen, ist es so, dass deren Einsatz potenziell tödlich ist und Glück/Pech im Spiel ist, wo und wie stark man verletzt wurde bzw. wie schnell man medizinische Versorgung erhält. Das wären dann 25 im Jahr 2021 zu 26 im Jahr 2022. Das ganze noch auf Typ der Waffe, deren Legalität sowie auf die jeweiligen Motive der Täter heruntergebrochen und man hätte etwas in den Händen, mit dem man Arbeiten könnte. Um ein noch besseres Bild von (Waffen-)Gewalt zu erhalten, müssten wohl auch Raubüberfälle, Drohungen etc., welche mit Waffen begangen wurden, dazu gezählt werden. Auch (versuchte) Suizide sollten da natürlich nicht fehlen, ist halt "nach Innen gerichtete" (Waffen-)Gewalt.


    Noch sinnvoller ist es, die oben genannte Methode anzuwenden und die Daten im Laufe der Jahre und bezogen auf die Einwohnerzahl als Trend zu betrachten. Um die Kriminalitätsstatistik der letzten 25 Jahre nicht durchsuchen zu müssen, nehme ich die nächstbesten Daten, die mir zur Verfügung stehen: Bei der Einführung des schweizweit harmonisierten Waffengesetzes 1999 gab es insgesamt 392 "Schusswaffentote", davon 346 "Schusswaffen-Suizide" und 46 "andere Schusswaffentote". Die Anzahl der "Schusswaffentoten" hat sich von 1999 bis 2021 halbiert (173), die Anzahl der "Schusswaffen-Suizide" (155) und "anderen Schusswaffentoten" (18) hat sich jeweils mehr als halbiert. Es muss auch gesagt werden, dass die höchste Anzahl von "Schusswaffentoten" im Jahr 1998 mit 466, die höchste Anzahl von Schusswaffen-Suiziden ebenfalls 1998 mit 413 und die höchste Anzahl von "anderen Schusswaffentoten" 1997 mit 76 (!!) erreicht wurde. Wenn die heutige Generation von (Selbst-)Mördern im Umgang mit Schusswaffen nicht total inkompetent ist, kann man wohl davon ausgehen, dass die Anzahl von versuchten Tötungsdelikten und schweren Körperverletzungen mit Schusswaffen (aka "Opfer von Schusswaffengewalt") damals ebenfalls höher war als heute. Selbst wenn die Zahlen konstant gewesen wären, haben wir heute 2 Millionen mehr Einwohner als damals; die Anzahl wäre also prozentual gesunken. Soviel zu "mehr Schusswaffengewalt".


    Wieso die ganze Aufzählung? Nun, weil wir es im heutigen Zeitgeist nicht nur bei "Waffengewalt" mit subjektiven Wahrheiten und subjektiven Realitäten, gefühlten Bedrohungen und gut klingenden Lösungen zu tun haben. Das Waffenregister welches eine imaginäre Waffengewalt bekämpft, reiht sich nahtlos in andere solche Dinge ein. Das beste Gegenmittel ist es, neben dem man Leute welche mit solchen Mitteln operieren nicht mehr wählen sollte, eine breite und vertiefte Datenlage zu haben; damit könnte man dann wirklich die Ursachen bekämpfen. Aber irgendwie scheint niemand interessiert zu sein, den 800 "Statistikern" beim BFS mal etwas nützliche Arbeit aufzudrücken.

    x4253


    Was würde denn für dich bitte einen "schlimmen" Artikel ausmachen? Ich frage das im Übrigen ganz unironisch. Wer dasselbe journalistische "Handwerk" bei anderen Themen und einem anderen Blickwinkel anwenden würde, könnte durchaus mit einer Einvernahme, einem Gerichtstermin und einer Verurteilung rechnen.


    Wer den Artikel unkritisch liest, wird davon ausgehen, dass in Amerika an jeder Ecke ein durch Trump und COVID radikalisierter rechtsextremer steht, der nun mit seiner AR-15 einen Teil zu ~21'000 Waffen-Morden beizutragen will; einige hier, die es besser wissen müssten, finden das sogar "korrekt". Niemand wird die 5 genannten Shootings überprüfen (alle vor COVID, keines "rechtsextrem", eines sogar islamistischer Terror). Niemand wird nachschauen, wie viele Tote "domestic extremists" verursacht haben (Spoiler, 2022: 25). Niemand schaut nach, wie viele Waffen-Morde auf das Konto von Gewehren gehen (2015-2019 durchschnittlich 3%, also 2022 vermutlich ~630; neuere FBI Zahlen sind mir nicht bekannt). Wer 3% der Waffen-Morde mit einem Remake des nutzlosen "assault weapons ban" in Zukunft "erschweren" möchte, ist "gut". Wer die tragischen Shootings sofort, z.B. durch "Härten der Soft Targets" mit Sicherheitspersonal und baulichen Massnahmen, stoppen möchte, ist "böse", ja, ein Idiot und lebt noch im "Wilden Westen". Wer persönliche Freiheit über vermeintliche Sicherheit stellt ist "ganz böse". "Richtig gut" ist man erst, wenn man wie ein Despot eine Tragödie ausnutzt, um alle Waffen einzusammeln bzw. die Todesstrafe wieder einzuführen. Siehst du den Fehler?


    Ich empfehle dir "Beautiful Trouble", also "psychologische Kriegsführung for dummies", zu lesen. Ein Buch bzw. eine Website welche bei sogenannten "Aktivisten" und "NGOs" gerne genutzt wird. "Aktivisten" und "NGOs" sind wiederum die treibenden Kräfte hinter dem, was uns als Politik verkauft wird. Vielleicht verstehst du dann, dass es nicht sonderlich geschickt ist, wenn man als Journalist einfach unkritisch Talkingpoints wiederholt oder sich gar zum Werkzeug von solchen Organisationen macht.

    xxx


    Ah ja genau, danke. Ich habe wohl den Fehler gemacht, dass ich mir die ganze Sendung angeschaut habe, und nicht nur die ~7 Minuten belanglose Witze über Til Schweiger, Habecks Vetternwirtschaft und Faesers AR-Verbot (unter anderem wegen eines erweiterten Pistolensuizids innerhalb einer Sekte "Glaubensgemeinschaft" in Hamburg). Wie falsch von mir, dass ich die restlichen 25 Minuten mit den gängigen moralisierenden, falschen, verlogenen und populistischen Talkingpoints, welche wir seit "columbine high" in Endlosschlaufe hören dürfen, nicht als Satire betrachtet habe. Es hätte mir ja sofort auffallen sollen, schliesslich ist der Tagesspiegel (welcher zusammen mit Böhmermanns Team an diesem Beitrag gearbeitet hat) ja als Satirezeitschrift und sicher nicht als sogenannte seriöse Qualitätszeitung bekannt. [/ironie]


    Ernsthaft. Ich würde behaupten, dass meine Stellungnahme mehr mit Satire zu tun hat, als das, was Böhmermann da gemacht hat. Insbesondere da es tatsächlich ironisch, überspitzt und spöttisch die Zustände, Journalisten und Politiker anprangert, welche uns diesen Müll seit Jahrzehnten als "Fakten" füttern und damit "Gun-Culture" und den "heroischen Attentäter" erst geschaffen haben. Das, was man hier im Thread als "verschiedene spannende Werbemethoden" beurteilt, welche Böhmermann da angeblich "satirisch aufgedeckt" hat "welches einem nicht passen mag", ist nichts anderes als das moralische "an den Pranger stellen" von Personen und Firmen deutschen/österreichischen Ursprungs. Diese Leute werden als "pöse" Kapitalisten und Lobbyisten dafür verantwortlich gemacht, dass die amerikanische Politik und Kultur, und damit verbunden der "american dream", sich seit Reagan in Teilen des Landes selbst abschafft. Die Realsatire des Beitrags ist es, dass die "guten" wie Clinton, (Bush), Obama und Biden mehr Knarren verkauft haben, als es einer der "pösen" sich in seinen wildesten Träumen hätte wünschen können.


    Ebenso ist es Realsatire, dass die deutsche Politik mit ihrem blödsinnigen, moralisierenden, "virtue-signaling" - Kriegsmaterialgesetz nicht nur die eigene Waffenindustrie kastriert hat, nein, sich sogar die sogenannte "Softpower" über den Endverbleib "ihrer doitschen Waffen" genommen hat. Der Satiriker und Zyniker in mir würde das mit den sogenannten "italienischen" Oerlikon-Kanonen vergleichen. Die meisten der gezeigten "deutschen" Waffen dürften wohl aus amerikanischer Produktion sein, einige der Waffen, wie z.B. die MCX sind ja sogar so amerikanisch, dass sie die Bundeswehr nicht als Sturmgewehr testen wollte, weil die ganze ITAR-Geschichte mitschwingt. Der von dir geschilderte Sachverhalt mit dem "an Amokläufen beteiligt sein" macht mir in diesem Zusammenhang in der Tat sorgen, aber nicht aus den von dir geschilderten Gründen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ein paar Kisten "doitscher" SIG Sauer, öffentlich bekannt, in irgendeiner Krisenregion aus amerikanischen C-17 Flugzeugen "fallen" und sich unsere Nachbarn einmal mehr für Dinge selbst Geiseln, für die sie nichts können und mit denen sie nichts zu tun haben.

    "...ein Thema anspricht, welches uns nicht passen mag".

    Klar, Moralisierung und Verängstigung, geschmückt mit Scheinfakten und Lügen, muss man dem heutigen Zeitgeist entsprechend schon mögen... willkommen in der Postmoderne.


    z.B.:


    8:50 "Es gibt ein riesiges Waffenproblem und zwar in den USA"

    Pro Jahr sterben ca. 40'000 Menschen an Schusswaffen in den USA, ein Grossteil davon durch Suizide unter Alkohol und/oder Drogeneinfluss; im gleichen Zeitraum sterben ca. 110'000 Leute an Drogen und "Medikamenten". Alles Symptome desselben Problems, aber es ist halt nicht sexy, das eigentliche Problem anzusprechen oder gar zu beheben.


    10:19 "Vereinigte Staaten: Schusswaffen häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen"

    Amokläufe in Kindergärten etc. zeigen und dann die Statistik der Innenstädte und Ghettos verwenden. Die Zahlen stammen mehrheitlich von Bandenkriegen und -kriminalität in Innenstädten, Morde ausgeführt von Jugendlichen (im "wehrfähigem Alter") ohne Familienstrukturen und Zukunftsaussichten. Klar, meine Tränendrüse ist schon aktiv; siehe oben.


    11:45 - 15:20 "Einzelfälle" (Hanau, Hamburg, Femizid, Rumgeballer, Streit etc.)

    Die simple Wahrheit ist, dass ein Grossteil dieser "Einzelfälle" bis vor ca. 30 Jahren präventiv irgendwo in einer geschlossenen Anstalt gelandet sind (oder zumindest unter Vormundschaft gestellt wurden). Heute ist das politisch nicht mehr gewollt und man entschuldigt sich für das damalige "unmenschliche" Vorgehen zum Schutze der unschuldigen Normalbevölkerung. Man tut lieber so, als ob sich der Anteil an Soziopathen/Psychopathen in der Bevölkerung verringert hat. Wenn dann mal wieder ein "Einzelfall" eines normalerweise "polizeibekannten Täters" passiert, wird es entsprechend politisch und medial für die jeweilige Agenda ausgeschlachtet. Danach feiert man sich für irgendwelche Gesetze, welche zwar nichts ändern, aber uns alle beschränken. Ganz egal, dass auch hier das Pareto-Prinzip gilt und man weiss, dass ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung für einen grossen Teil der Straftaten verantwortlich ist.


    22:45 "Eine Waffe für every man, women und natürlich jedes Kind. Für jedes Kind eine Waffe, cool und ganz normal."

    Ja, ganz normal, ohne Waffen wären wir nun mal keine (fast) haarlosen Affen und schon gar nicht seit mindestens 200'000 Jahren das dominante, ja, gefährlichste Landraubtier; man nennt sowas Koevolution. Schusswaffen sind die Spitze dieser Evolution, wer keine Schusswaffen hat, geht halt ein paar Jahrhunderte in dieser Evolution zurück; siehe England mit ihrem akuten Messerproblem. Wer das verneint, so wie Böhmermann & Co, der verneint gleichzeitig die Natur des Menschen; oder hat noch nie einem 2-jährigen Jungen beim "spielen" mit faustgrossen Steinen und Nachbars Katze zugeschaut, kurz bevor man dann mit letzterer zum Tierarzt fahren muss.


    26:25 "Die Jungs von der L&O Holding haben auch wegen ihrer Waffengeschäfte in den USA ihren Jahresüberschuss zwischen 2019 und 2021 fast verzehnfacht"

    Kein Witz, wär hätte gedacht, dass man seinen "Jahresüberschuss" verzehnfachen könnte, wenn man sich als Hersteller von "Irgendwas" aus einem wirtschaftsfeindlichen und moralisierenden Land wie Deutschland zurückzieht. Ich wette, Böhmermann hat schon etwas vorbereitet für Firmen wie BASF oder die Autokonzerne; so wie dazumal über die "Dubai-Influencer". Ist ja nur eine Frage der Zeit bis sich auch andere Firmen in Länder verabschieden, welche Know-How, Technologie, Steuern und Arbeitsplätze wollen, anstatt sich für eine Medaille bei der Moralolympiade zu bewerben. Dass SIG Sauer USA innert einiger Jahre vom Importeur "deutscher Waffen" und US-Hersteller auf "Kel-Tec"-Niveau zum innovativen Technologieführer sowie Haus- und Hoflieferanten der US Army wurde, ist halt kein Zufall.


    Ich könnte jetzt noch beim passenden Beitrag des Tagesspiegels, wo Blödsinn wie "Der [Federal Assault Weapons Ban 1994 - 2004] hatte die Produktion von halbautomatischen Waffen für Privatleute verboten" drinsteht, weitermachen. Da wir hier in einem Waffenforum sind, wissen wir wohl alle, dass ohne dieses "Verbot" die AR-15, sowie die damit verbundene Kultur, heute nicht geben würde. Clinton (bez. der damalige Senator Biden) haben eine hässliche Waffe, welche ein "non-issue" war (da sie sprichwörtlich niemand wollte, Vietnam Probleme etc.) über Nacht zum Kultobjekt gemacht. Da kann Böhmermann & Co noch lange über Werbemethoden, Frau Glock, Waffenmessen, Youtuber, Glock's Holzschnitzelheizung oder H&K's Windräder motzen; in den 10 Jahren des "assault weapons ban" wurden mehr von den Dingern verkauft, als in den 30 Jahren vor dem Verbot zusammen.

    nobody

    Der Artikel ist nicht korrekt, da er auf einem Report beruht, welcher falsche Daten verwendet. Objektiv wäre er, wenn darin auf die korrekten Daten der OBSAN-Plattform verwiesen würde, auf welcher die Daten für Suizid und Suizidhilfe seit 1998 erfasst sind; man nennt das glaub gemäss Neusprech "Factcheck".


    Im genannten Jahr 2019 gab es in der Schweiz 1018 Suizide (männlich: 742 = 72.9%, weiblich 276 = 27.1%) was 11.9/100'000 entspricht; der Artikel spricht hierbei von 9.8/100'000 was zu niedrig ist. Davon waren 183 = 18% (m: 171 = 23%, w: 12 = 4.3%) auf Schusswaffen zurückzuführen; das entspricht 2.13/100'000. Bei 33.6%, wie im Artikel genannt, müssten 249 der 742 männlichen Suizide auf Schusswaffen zurückzuführen sein, was höher ist als die Gesamtzahl Schusswaffentote (217, m: 197, w: 20) für das Jahr 2019. Nun mag es für den einen oder anderen "ok" sein, 78 Schusswaffentote zu erfinden um ein Argument zu machen, sauber ist das jedoch nicht.


    Die Sache ist, 1999, vor dem schweizweit-einheitlichen Waffengesetz gab es in einer 7.1-Millionen-Schweiz gesamthaft 1297 (m: 930 = 71.7%, w: 367 = 28.3%) Selbsttötungen oder ~18.3/100'000 Einwohner.

    Davon waren 1234 Suizide (m: 895 = 72.5%, w: 339 = 27.5%), 346 = 28% (m: 330 = 36.9%, w: 16 = 4.7%) mit Schusswaffen; das entspricht 17.3/100'000 resp. 4.8/100'000. Die Suizidrate ist also innert 20 Jahren um 5.4/100'000 gesunken und der Anteil Schusswaffensuizide hat sich sowohl von der Anzahl wie auch prozentual praktisch halbiert.


    Einfach so zum Vergleich: Im selben Jahr (1999) waren es 63 Fälle von Sterbehilfen (m: 35 resp. 55.5%, w: 28 resp 44.5%); das entspricht 0.9/100'000. 20 Jahre später sind es 1196 Fälle von Sterbehilfe (m: 483 resp 40.3%, w: 713 resp 59.7%); ein Anstieg von 1133 = 1800% (!!). Die Sterbehilfe 2019 entspricht 14/100'000 und ist somit höher als die Suizidrate; und es ist nicht irgendwie so, das Sterbehilfe neu wäre, wurde 1982 eingeführt.


    Die Anzahl Selbsttötungen 2019 ist gegenüber 1999 also um 917 auf 2214 (m: 1225 = 55.3, w: 989 = 44.7%) gestiegen; dies entspricht 25.8/100'000 also 7.5/100'000 mehr als 1999. Der Anteil Frauen hat sich dabei praktisch vervierfacht. Die Schusswaffensuizide belaufen sich gerade mal auf 183 = 8.3% (m: 171 = 14%, w: 12 =1.2%), das sind natürlich 183 zu viel, aber halt "nur" 8.3% von der gesamten Zahl, welche sich 2019 das Leben genommen hat...

    nobody


    Ist das dein f*cking Ernst?!? Was hast du vor? Möchtest du das dir der Pizzaiolo von jetzt an auf die Pizza spuckt? Bewirbst du dich auf den "best self-own of 2022"-Titel?

    Heute ist per Zufall der Beginn des "100-Jährigen" von Mussolinis "Marsch auf Rom", also das, was du liebevoll "von der Hälfte der Bevölkerung gewählt" nennst. Was kommt als Nächstes? Haben die Verwaltungsgebäude, Verkehrsknotenpunkte und Kasernen den Mob von gewalttätigen Besatzern eingeladen? Die staatlichen Waffenlager ihre Tore freiwillig geöffnet und sich selbst geplündert? -.-

    Mussolini ist der "Posterboy" dafür, sich ausserhalb des Systems genügend Macht konsolidiert zu haben, indem er sich ~300'000 Anhänger, mehrheitlich junge Männer, angeeignet hat. Genügend Gewaltpotential, dass man vonseiten der bestehenden Regierung (genauer: König) nicht mal bereit war, die Armee einsetzen, weil man dachte, man sei zahlenmässig unterlegen und riskiere einen blutigen Bürgerkrieg. Ein genügend "eindrückliches" Unterfangen, das ein Jahr später jemand anderes von München nach Berlin "marschieren" wollte... [ironie]Aber hey, ich hab ja keine Ahnung, danke für die Nachhilfe.[/ironie]


    Ich sage es gerne nochmals, die Szenarien, welche du an die Wand malst, sind falsch und pure Fantasie. (Minister-)Präsidenten wandeln die Demokratie während ihrer ersten Amtszeit zu einer Autokratie um, indem sie die persönliche Kontrolle über die Sicherheitsbehörden erlangen. Generäle, Geheimdienstchefs etc. stürzen Regierungen/Demokratien von innerhalb des Systems, indem sie die Kontrolle über die Sicherheitsbehörden erlangen. Oppositionelle, Revolutionäre etc. stürzen Demokratien von ausserhalb, indem sie sich "die Strasse" und/oder von aussen die Sicherheitsbehörden unter ihre Kontrolle bringen. Aber es sind natürlich die Waffenbesitzer, welche das Problem und die Gefahr für die Demokratie sind, weil, ähm, ja, es einfacher ist friedliche unbeteiligte Zivilisten zu gängeln um Leuten wie dir ein Gefühl von "Sicherheit" zu geben. Wäre ja ein unmenschlicher Kraftaufwand einfach einen einzelnen verrückten Mann, der eine Gefahr für die Demokratie ist, vom Schachbrett zu entfernen und den Rest der Bevölkerung in Ruhe zu lassen...


    Dass du Schweizer-Waffenbesitzer mit Leuten aus irgendwelchen (Rechts-)Extremisten-Milizen wie den "Oathkeepers" in Verbindung bringst ist unter Sau; entweder hast du noch nie einen Schweizer Schützen/Waffenbesitzer getroffen oder du solltest deinen Medienkonsum deutlich überdenken/einschränken. In der Schweiz, und über diese reden wir ja, wird einer Person keine Waffe bewilligt bzw. die Bewilligung wird wieder eingezogen, sollte bekannt werden, dass die Person Mitglied in einer solchen Vereinigung ist oder auch schon nur deren Denkweise teilt.


    Einfach so unter uns: Ich würde dir dringend anraten einen Test für Lese- und Schreibschwäche zu absolvieren. Wenn der nichts auffälliges aufzeigt einen NEO PI-R oder NEO PI-3 hinter dich bringen und ihn mit einer Fachperson zu besprechen. Was du in meinen Beitrag hineininterpretierst bzw. hineinfantasierst und was du mir daraus vorwirfst ist jenseits von Gut und Böse, ja, unter aller Sau. Geh doch wie alle anderen Trolle ohne Kinderstube auf Twitter spielen, wenn du dich wie ein Assi benehmen willst; hier gewinnst du damit keinen Blumentopf.


    PS: Wenn du nicht mal zu einer Einvernahme bei der Kantonspolizei vorgeladen werden möchtest, solltest du bei der Wahrheit bleiben und nicht irgendwelche wilden Verleumdungen zusammenfantasieren, wenn du dich in Rage schreibst; der Satz mit dem "auf Jugendliche Feuer eröffnen" etc. ist frei erfunden und deine Schlussfolgerung daraus ist ungeheuerlich.

    TheNik


    Ich nehme jetzt mal an das du auf den "Jan 6th" ansprechen möchtest, dieses "Volk" war nicht bewaffnet; ausser man zählt den Typen mit Kabelbindern und BRCC Cap als "bewaffnet"... ich komme weiter unten darauf was dort passiert ist, muss aber zuerst was loswerden: Das du zusammen mit nobody aus "das Volk ist wehrlos" so ein Drama konstruierst ist absolut unangemessen. Leute, welche so etwas sagen, nutzen es zu 99% als Euphemismus dafür, dass man nicht will, dass man selbst und seine Liebsten (siehe Dunbar-Zahl ~150 Nasen) vom Staat marginalisiert werden kann; also vom Staat zum Opfer gemacht werden kann. Ebenfalls ist es ein Euphemismus dafür, dass man für sich selbst, also für sein Handeln und die daraus entstehenden Konsequenzen, verantwortlich sein möchte und nicht bereit ist dies zu delegieren. Macht z.B. für mich perfekten Sinn, da in so ziemlich jedem grösseren Polizeicorps ~100 Stellen von "Wachtmeister Vakant" besetzt sind. Ist bei einigen dieser Leute im "Fall der Fälle" Gewalt möglich, klar, diese Leute gehen in der Regel aber lieber präventiv ins Exil, fliehen, oder halten die Beine still bis sie das Gefühl bekommen fliehen müssen. Mach dich bitte mal mit dem Konzept von "Agency" und "Sense of Agency" aus der Soziologie vertraut; das würde man am besten mit (dem Gefühl von) Handlungsfähigkeit, Handlungsvermögen oder Handlungsmacht übersetzen. Gibt es dabei irgendwelche Irren, welche komplett überbeissen? Klar, "Prepper" sind wohl etwas in diesem Spektrum, aber Irre gibt es in jeder "Strömung". Mir persönlich machen eher die Irren sorgen, welche sich seit Feb.2020 selbst infantilisieren und am liebsten ihren privaten Beamten hätten, welcher sie jeden Tag auf Neue in bubblewrap einwickelt, damit sie sich nicht beim Zoom-Meeting verletzen. Anyway.


    Wo du und wir alle uns mehr Sorgen machen sollten ist, wenn ein Regime sich der freiwilligen 17-25-jährigen Männer bedienen kann, welche meist aus den "unteren Schichten" kommen und somit einen immensen Drang und Willen zum sozialen Aufstieg verspüren. Wir Schweizer kennen diesen Faktor praktisch nur noch aus dem Sport, z.B. unsere Fussball-Nati. Diese Regime geben diesen Männern nicht nur einen Job/Geld und Status, sie geben ihnen einen "Zweck" und die Möglichkeit innerhalb dieses Zwecks "Ruhm und Ehre" für sich und ihre Familie zu erhalten; auch wenn sie dafür vielleicht ihr Leben lassen. Im Gegenzug erhalten die Regime die (latente) Gewalt dieser jungen Männer als Machtinstrument, welches im Inland mit etwas Rücksicht/Vorsicht und im Ausland ohne Hemmungen eingesetzt werden kann. Freiwilligen jungen Männer, welche für Ruhm und Ehre und ihre Chance auf "sozialen Aufstieg" ein Abenteuer wagen, hat in ~5 Millionen Jahren menschlicher Evolution noch niemand nachgetrauert; man verehrt das sogar mit den sogenannten "Heldenreise"-Geschichten. Einfach so als beiläufige Info: in Friedenszeiten sterben auf jedes Mädchen, welches bis zum Alter von 20 Jahre stirbt, 3 Jungen, im Russland der 1990er waren es sogar 5; man nennt das glaub neudeutsch "male privileg". Übrigens, auch die "Guten" machen sich das zunutze, jeder Krieg der USA seit Vietnam ist ein Musterbeispiel dafür und dass man dort als 18-Jähriger direkt ab Schule in die Polizei darf ebenso.


    Ein Szenario, wie ihr es an die Wand malt, wo der Bäcker und der Banker sich zusammentun und die Waffe gegen die Regierung und Behörden ergreifen, gibt es nicht; diese Leute haben ein Leben und eine Perspektive. Hat schon einen Grund wieso das "2nd Amendment" mit "A well regulated Militia..." anfängt und nicht mit "A bunch of fat random dudes, that argue if Glock or SIG is better...".

    Was es gibt ist, dass jemand genügend Macht konsolidiert hat, um das bestehende System herauszufordern und sich dann vielleicht einige welche schon bewaffnet sind anschliessen. In der Regel häuft man sich aber auch hier die Macht damit an, dass man Zugriff auf genügend 17-25-jährige Männern hat; am einfachsten geht das indem man einfach die Armee und/oder bewaffneten Behörden des bestehenden Systems "klaut". Ob man das nun historisch über die Religion (Kreuzzüge, Kolonialisierung), klassisch im Militär/Polizei (Militärputsch), wie bis vor kurzem an der Uni (68er, Anti-AKW) oder neumodisch auf Twitter&Co (Jan 6th) macht, ist dabei irrelevant.

    Aber nach Ablauf der 2 Jahresfrist müsste alles wieder i. O. sein, so dass auch eingezogene Waffen eigentlich dem Besitzer zurückgegeben werden müssten..

    So einfach ist das nicht, die Waffenverordnung sieht vor, dass die Aufbewahrung einer beschlagnahmten Waffe 200 Stutz kostet, gedeckelt bei 5000 Stutz. Dann kommt noch die Möglichkeit dazu, dass dir das Waffenbüro die Zuverlässigkeit aufgrund der Art und Begründung des Einzugs dauerhaft resp. auch über den "sauberen Strafregisterauszug" hinaus abspricht. Was zur Folge haben könnte, dass die WES Waffen "verwertet" und die "verbotenen" Waffen gar "vernichtet" werden könnten.


    xxx

    Ich finde es absolut faszinierend, dass du genau erkannt hast, was ich mit dem BG Urteil ausdrücken wollte. Ja, sogar den exakt gleichen Sachverhalt mit noch eloquenteren und technischen Worten beschreibst und dennoch sagst, ich wäre falsch und du mit deinen ursprünglichen Aussagen richtig. Auch dass du mich dann als DumDum darstellen willst, indem du den BG-Fall 5 Mal mit fehlender Gefährdung/Drohung begründest, während das ja genau mein Punkt war, finde ich beeindruckend. Lass solche Spielchen, bitte.


    Die Sache ist ganz einfach: Es gibt auf der einen Seite den administrativen Einzug von Waffen (wie im BG-Fall) und auf der anderen Seite die Hausdurchsuchung bei Strafverfahren, Delikten, Gefährdung, Drohung etc. Natürlich gibt es dann, gemäss Charles Darwin, noch diejenigen, welche den administrativen Einzug von Waffen, mit Weigerung und/oder Drohung gegenüber der Polizei schlimmer machen (wie im BG-Fall).


    99.9% der legalen Waffenbesitzer hier im Forum, wie auch draussen in der freien Wildbahn, werden niemals eine Hausdurchsuchung erleben, ganz unabhängig davon, ob sie registriert sind oder nicht. Hausdurchsuchungen sind nämlich eines der krasseren Mittel, welche der Rechtsstaat zur Verfügung hat. Gleichzeitig besteht aber ein 100% Risiko, dass ein registrierter Waffenbesitzer irgendwann einen administrativen Waffeneinzug erleben kann, wie z.B. derjenige im BG-Urteil. Gerade mit der Änderung welche motherboard angesprochen hat, das Strafregistereinträge ab 2023 automatisch gemeldet werden, wird es viele unerwartet treffen. Das "den Kopf unten" oder "die Füsse still" halten welches du erwähnst, ist ab dann nämlich Geschichte.


    Deshalb ist die Polizei, welche an der Haustüre klingelt, die Herausgabe der registrierten Waffen verlangt und ohne Hausdurchsuchung wieder geht nicht nur möglich, sondern ab 2023 wohl auch die Regel. Deswegen wird die Polizei nicht immer mit gerichtlichem Beschluss zur Hausdurchsuchung auftauchen, um auch sicherlich die hinterste und letzte Waffe zu erwischen. Darum bist du falsch, wenn du sagst, dass ein (nationales) Waffenregister keine Nachteile hat. Jemand der heute nicht registrierter Legalwaffenbesitzer ist, muss sich um all dies nicht kümmern, ganz im Gegensatz zu dir und mir.


    PS: Wenn du schon Wert darauf legst, dass es dir um die hier im Forum registrierten Leute geht, welche (wohl) alle als Waffenbesitzer registriert sind, dann solltest du auch die für die Leute relevanten Themen und wahrscheinlichen Situationen ansprechen. Hausdurchsuchungen gehören nicht dazu, es sei den du möchtest sagen das wir hier alle Verbrecher sind, welche Gefährdungen und Drohungen aussprechen.

    Ich schreibe es wohl zum gefühlten 32. Mal, dass die Polizei nicht vorbei kommt und sagt: "Sie haben 14 Waffen, die hätten wir gerne!"

    Du solltest es nicht ein 33. Mal schreiben, denn es ist schlicht falsch.


    Das Waffenbüro eines jeden Kantons kann, wenn der Waffenbesitzer die für den Waffenerwerb/Waffenbesitz notwendigen Voraussetzungen nicht mehr erfüllt und es davon Kenntnis erlangt, die bisher ausgestellten waffenrechtlichen Bewilligungen widerrufen. Das ist der exakt gleiche Prozess wie wenn einem der WES, ABK oder SON verweigert würde, inklusive des gleichen Rechtsweges, also Beschwerde beim Verwaltungsgericht. Es braucht dazu keinen gerichtlichen Beschluss, da es die Aufgabe des Waffenbüros ist, einzuschätzen, ob jemand Waffen haben darf. Sollte das Waffenbüro so entscheiden, wird es tatsächlich eines Tages unangemeldet vor deiner Türe stehen und die Herausgabe der bei ihnen registrierten Waffen verlangen. Bist du dann nicht da, wirst du halt z.B. dazu aufgefordert, die Waffen bei ihnen auf dem Posten abzugeben.


    Wie du in diesem Bundesgerichtsurteil sehen kannst, dauerte es zwischen der selbstverschuldeten Meldung über die Strafregistereinträge, in Form eines Feuerwaffenpass-Antrags, bis zum Einzug (der vermutlich auch wegen des Antrags bekannten) 3 Waffen über 7 Monate. Auch brauchte es 7 Monate renitentes Verhalten, bis die Behörde ihm den Erwerb und Besitz von Waffen untersagt hat. Der Satz "wurde verpflichtet, alle weiteren in seinem Besitz befindlichen Waffen und seine Munition der Polizei abzugeben" zeigt, dass eben keine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde. Dementsprechend könnte der Kläger auch heute noch im Besitz von anderen Waffen sein; hätte er nicht rumgetäubelt, wären diese wohl sogar legal, da am Anfang kein Besitz und Erwerbsverbot ausgesprochen wurde.


    Bei jemandem, der z.B. eine vor 2008 von privat gekaufte Pistole besitzt, welche er nicht nachgemeldet hat, da er sie nicht nachmelden muss, kann dies alles schlicht nicht passieren. Da das Waffenbüro keine Kenntnis über seinen Status als Waffenbesitzer hat, kann seine Eignung zum Besitz auch nicht abgeklärt werden. Deshalb ist dein "gibt es überhaupt negative Seiten?" mit einem "Ja" zu beantworten. Da wir alle in einer Welt leben, in welcher wir nur Kontrolle über uns haben, ist es durchaus im Bereich des möglichen unverschuldet resp. durch Dritteinwirkung in den Fokus der Behörden zu gelangen. Der Klassiker wäre hier wohl der Streit zwischen (Ehe-)Paaren, oder Nachbarn, welcher von Dritten gemeldet wurde. Das rechtfertigt noch lange nicht eine Hausdurchsuchung etc., Streit ist schliesslich nicht illegal, aber beim registrierten Waffenbesitzer könnte es mehr folgen haben, als die reine mündliche Abmahnung an der Türe.


    Die von dir angesprochene Hausdurchsuchung mit systematischer Suche nach Waffen ist sicherlich real, insbesondere in Fällen wo Drohungen etc. ausgesprochen wurden. Aber auch hier denke ich, dass du falsch liegst. Wer 14 Waffen registriert hat, bei dem wird sich die Polizei kaum zufriedengeben, wenn sie nur 13 beschlagnahmen konnten, speziell, wenn keine Papiere für einen (legalen) Verkauf der fehlenden Waffe vorhanden sind. Etwas Unterwäsche auf Vorrat aufzubewahren, für die Tage in U-Haft, wären in so einem Fall wohl angebracht.

    Die Fragestellung des SRF bezüglich Waffenkäufen von irgendwelchen "Waffennarren", im Zusammenhang mit dem Krieg, finde ich persönlich unangemessen. Aus meiner Sicht nichts anderes als tendenziöse Meinungs- und Panikmache. Irgendwie grenzt es schon ein wenig an Satire, in derselben Woche, wo die EKF Sparpotential bei der subventionierten Ordonnanzmunition für Schützen geortet hat, eine solche Frage zu stellen. Richtige, neutrale Berichterstattung ist sowas wie das ARD-Europamagazin, 19.06.22, ab 6:28 Min oder die Arte Re, 14.06.22, ganze Sendung. Fakten, Tatsachen, Beschreibungen. Kein einziges wertendes Wort darüber, dass in Polen vielleicht bald Schiessen auf dem Stundenplan von Schülern steht. Oder dass in Schweden die Hemvärnet (Freiwilligenarmee) seit Beginn des Krieges 25'000 neue Bewerber hat, sich also bei einem momentanen Bestand von 20k mehr als verdoppeln könnte. Das SRF hat (noch) genügend Diskussions- und Philosophiesendungen, wo man sich solcher Meinungsmache widmen könnte, aber nein, es muss in die Nachrichten.


    Zum Beitrag:

    Die "Schiessübung" ist, mit Ausnahme des Nachladens beim linken Schützen, nur ein "Magdump" ohne Methodik und 0% Lerneffekt. Man hätte auch 10 Sekunden John Wick, A-Team oder Rambo einspielen können. Für das SRF und dessen Zuschauer wäre es wohl angemessen gewesen, die "Übung" mit derselben Anzahl Schuss, aufgeteilt in ein paar Serien à 2-3 Schuss, evtl. mit Misserfolgsdrill, evtl. mit Zeitlimit, aber sicher kommandiert/auf Signal durchzuführen. Einfach, um den Anschein von Seriosität zu erwecken.

    Wenn es dann um die Waffen und den Krieg geht, einfach darauf verweisen, dass die Schweiz eine starke Tradition des ausserdienstlichen Schiessens und anderer ausserdienstlichen Tätigkeiten hat, genau um diese Kompetenz in der Bevölkerung zu erhöhen. Sich den Mund dazu fusselig zu reden, bringt nichts; Leute, die solchen Fragen stellen, wissen und verstehen das sowieso nicht.

    Zudem glaube ich zu wissen, dass vieles nicht wegen des Krieges, sondern wegen der Versorgungslage, Verteuerung und nicht zuletzt Sanktionen gekauft wird/wurde; genauso wie bei jedem anderen Produkt, das momentan mehr Absatz als üblich hat. Korrelation ist halt nicht Kausalität.


    Reloader

    Du solltest auf deiner Lieblingssuchmaschine mal nach "male coalition evolutionary psychology" suchen und dir einige der wissenschaftlichen Studien durchlesen. Kurz: Wenn sich mehr als eine Handvoll (junger) Männer (freiwillig oder gezwungen) in einer Gruppe befinden, wird es früher oder später aus dem Ruder laufen. Um das zu verhindern braucht es Struktur, Werte, Normen, Verantwortung, Disziplin, Führung, Konsequenzen und Bestrafung; sei es von innerhalb der Gruppe oder von aussen. Ja, ich weiss, momentan unpopulär, aber seit es Menschen gibt, richtig und nicht veränderbar. Kombiniere das mit den "Prinzipien der Kriegspropaganda", denen du offenbar auch erlegen bist und du hast das perfekte Rezept dafür, dass jedes erdenkliche Kriegsverbrechen stattfinden wird; auf beiden Seiten und in einer stetigen Abwärtsspirale. Der Gegenseite/dem Gegner die Existenz abzusprechen, zu entmenschlichen und zu dämonisieren ist nun mal, auch in jüngerer Geschichte, ein Konzept mit "proven track record".