Beiträge von EIT

    Das kürzere ist ein Karabiner 31; das längere entweder ein Infanteriegewehr 11 oder ein Infanteriegewehr 1896/1911. Mit den Seriennummer und der Innenansicht kann ich das genau bestimmen.


    Wenn die Läufe und Technik so gut sind wie die Ansicht auf den Bilder ist 150.- für beide Gewehre zusammen ein sehr günstiges Sonderangebot... ;)

    Ich würde keines meiner Militär-Gewehre für 75.- verschleudern, noch nicht einmal, wenn der Schaft verbraucht aussieht oder der Lauf ausgeleiert ist.


    Jedoch sind diese wirklich guten und leistungsfähigen Waffen tatsächlich immer unterbewertet; auch für reale erhältliche 100.- bis 150.- (Inf. Gewehr 96/11) und 200.- bis 650.- (Karabiner 31) das Stück.

    Für mich sieht das nach einer nachträglich umgebauten "Manufacture Liegeoise d`Armes Mod. Standard" aus.


    Die Firma "Manufacture Liegeoise d`Armes" hatte ihren Sitz an der Rue du Vertbois 54 in Liège (Lüttich) / Belgien und war aktiv von (1800?) 1866 bis 1929.

    Vielleicht findet sich irgendwo auf oder in der Waffe (Schaft) untenstehendes Zeichen oder die Buchstaben ELG mit einem Stern in einem Oval wie unten zu sehen oder (später ab etwa 1908) eine Krone, darunter ML und dem Stern.




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    Hallo Olympos


    Zitat

    Meine Idee wäre, dass Beispielsweise Wurfmesser, Wurfsterne, Sprungmesser, Schmetterlingsmesser, Nunchackus, Schlagringe und dergleichen in die Kategorie der Meldepflichtigen Waffen verschoben werden. Ausserdem soll es einfacher sein für die oben genannten Waffen eine Waffentrags-Bewilligung zu erhalten.


    Ich glaube nicht, dass es sehr sinnvoll ist, für Wurfmesser, Wurfsterne & Co. eine Tragbewilligung zu erteilen und diese Waffen zu erlauben.


    Begründung:


    Für wen soll eine Tragbewilligung für Waffen erteilt werden: Für Menschen. die sich oder andere Beschützen müssen. Dafür sollen sie Waffen tragen dürfen, die einfach zu erlernen sind, die effizient sind und die von den zuständigen Stellen in Sachen Handhabung prüfbar sind.


    Jeder Mensch, der nicht an Leib und Leben gefährdet ist oder einen entprechenden Auftrag hat, braucht schlicht keine Waffe in der Öffentlichkeit zu tragen.


    Wurfsterne & Co. sind ungeeignet, einen Gegner sinnvoll zu bekämpfen. Auf eine Zielscheibe zu werfen ist etwas anderes, als dynamisch in einem emotionalen Konfliktfall verhältnismässig zu reagieren!


    Zitat


    Wie ihr sehen könnt, werden diverse Schnitt- und Stichwaffen als „gefährlicher“ als Halbautomatische Gewehre behandelt, was ein wenig fragwürdig ist.


    Hieb und Stichwaffen sind in geübter Hand effizienter und gefährlicher als die meisten Schusswaffen in geübten Händen.


    Sehen wir uns die Tatsachen an: Unter 5 Meter braucht ein Durchschnitts-Schütze keine Schusswaffe mehr aus dem Holster zu klauben wenn er mit einem Messer direkt bedroht wird. Selbst wenn er die Schusswaffe bereits in den Händen hat, und sofort, ohne abzuwägen schiessen würde, kann er selber dabei sterben, zumeist noch vor dem Messerstecher.


    Der Schütze braucht um einen Gegner innert einer Sekunde kampfunfähig zu schiessen neben der genauen Trefferlage ein geeignetes Kaliber und die richtige Munition. 9x19 VMR ist da genau so falsch wie 7.65 Browning und schwächer.

    In Zürich hatte vor sehr vielen Jahren ein Täter mehrere Kopfschüsse mit 6.35 Auto so lange überlebt, dass er noch bis Winterthur fahren konnte, bevor er verstarb. Er erschoss dafür verletzt noch mehrere Polizeibeamte. (Die Kripo ZH hatte damals dieses Kaliber getragen)


    Andererseits kann bereits ein tiefer Schnitt oder Stich bereits den Tod für den Verteidiger bedeuten, zumal die meisten Verteidiger mit Schusswaffe bei einer Verteidigung sehr statisch dastehen und ein perfektes Ziel für den Angreifer bieten. Kaum einer hat je das Schiessen in der Bewegung erlernt oder auch nur ausprobiert.


    Hat der Angreifer dann noch ein Springmesser erkennt der Angegriffene einen Angriff kaum mehr rechtzeitig...

    Das Rätsel um das alte Berner Scharfschützengewehr mit der Nummer 293


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    Bei mir an der Wand hängt ein altes Perkusionsgewehr an der Wand. Gemäss Recherche handelt es sich um Berner Scharfschützen Gewehr. Diese Gewehre werden immer mal wieder in Auktionshäuser angeboten und finden sich im Internet in etwelchen Katalogen und Verkaufslisten.


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    Wenn man der Geschichtsschreibung folgt, wurden ein solches Gewehr durch Mayor Carl-Ferdinant Fischer von Bern 1826 dem Kriegsrat in Bern vorgelegt.

    Es wurde beschlossen, dass vier bis sechs solcher Waffen herzustellen seien um sie danach auf dem Schiessplatz Thun zu prüfen. Diese vier bis sechs Waffen soll er durch einen ihm befreundeten Büchsenmacher, Christian Schenk, herstellen lassen haben.


    Dieses Gewehr soll der erste Versuch gewesen sein, eine einheitliche und ordonanzmässige Bewaffnung in der damaligen Schweiz durchzusetzen.


    Dieses Gewehr soll somit die Grundlage unserer heutigen einheitlichen Bewaffnung des Schweizer Militärs sein.



    Wer hier ein wenig nachforscht kann gut herausfinden, dass Karl-Ferdinant Fischer am 4. Januar 1796 das Licht dieser Welt in Bern erblickte.


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    Er war der Sohn von:


    Friedrich Albrecht Fischer‏‎

    Geboren am ‎7. März 1771 in Bern,

    Beruf: Artilleriehauptmann, Schultheiss des äusseren Standes, Oberamtmann zu Burgdorf

    und

    Julia Elisabeth Sinner‏‎

    Geboren am ‎7. Oktober 1773 in Bern


    Mayor Karl Ferdinant Fischer hatte eine Schwester, zwei Brüder und zwei Halbbrüder.


    Von Berufs wegen war Mayor Fischer in holländischen Diensten als Scharfschützenmayor. Das war zu dieser Zeit, weit vor unserer Bundesverfassung das

    normalste auf der Welt.



    Soweit ist also vieles schlüssig.



    Weniger schlüssig ist indes die Geschichte in Verbindung der Fertigung des Berner Scharfschützen-Gewehrs mit der Nummer 293.


    Gemäss Ansicht, Abmessungen, Nummerierung passt effektiv alles perfekt zusammen. Ausser dem Stich-Bajonett ist die ganze Waffe auf jedem Teil identisch durchnummeriert.


    Wenn da nur nicht diese Prägung auf dem Lauf unter dem Berner-Wappen wäre.


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    Zur Zeit als der Gewehrlauf gefertigt wurde, war nämlich Klaus-Ferdinant Fischer keineswegs Offizier, sondern er war damit beschäftigt, wie jedes Kind mit 3 Jahren, spielerisch die Welt zu entdecken.


    In der Vergangenheit ist möglicherweise der Lauf ersetzt worden. Somit stellt sich dann schon die Frage, wie so ein Gewehrlauf etwa 30 Jahre vor der Fertigung eines Gewehrs entstanden sein soll. Alle Passungen stimmen mehr als korrekt.


    Das Berner Wappen passt 1799 auch nicht wirklich auf eine Waffe, die 1826 als Ordonanzwaffe gedacht war. 1798 marschierten nämlich die Franzosen in Bern ein und eroberten weite Teile der Helvetischen Republik. 1799 war dann auch Luzern die Hauptstadt.


    Reit sich die Geschichte um den Mayor Karl-Ferdinant Fischer einfach in die Geschichten, die mit viel Patriotismus weitererzählt und zu Legenden wurden?


    Die Beschaffung des Berner Scharfschützen Stutzers ist vielleicht nicht ganz so glorreich wie in den Geschichtsbücher erzählt wird. Wurden einfach "Altbestände" zusammengekauft und alte, durchaus gute, vorhandene Gewehre um und ausgerüstet? Vielleicht sogar von Steinschloss auf Perkussion?


    Wie auch immer; wer mehr dazu weiss kann hier gerne dazu etwas schreiben...



    Unten noch einige Bilder dazu:



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    Dann lass Dich mal von der .458er aus der 45-70 überraschen. die ist nämlich über doppelt so schnell wie die .45 LC / 250 grain von Black Hill und erst noch bedeutend schwerer...


    Das VMR 500 grain Geschöss bringst Du aus der TC mit 12" Lauf schon mit der minimal-Ladung auf eine V0 von über 390 m/s , also über 2400 Joule. Nach oben ist da aber noch sehr viel offen.


    Der Rückstoss und die Entladung des Gasdruckes ist schlicht überwältigend. Selbst mit der kleinen Mündumgsbremse.


    Du suchst für die erste Generation den 8-Kant Lauf ohne Mündungsbremse? (Für Baujahr 1967)


    In den 70er und 80er Jahren gab es dann die runden Läufe mit dieser hervorragender Brünierung und der kleinen Mündungsbremse für Büchsenkaliber.


    Die Encore ist dann die dritte Version. da passt nur noch wenig ohne Anpassung zusammen.

    Dies ist für mich definitiv die .30 WCF, weil sie bei ihrer Erfindung als rein zivile Patrone der Zeit weit voraus war, sie ein breites mittleres Leistungsspektrum abdeckt das fast alle Möglichkeiten erschliesst und sie auch heute noch, nach bald 125 Jahren immer noch weltweit verbreitet ist.


    Die Patrone lässt sich gut aufbereiten und nachladen; die verfügbaren Geschosse sind überall erhältlich, notfalls können sie sogar selber aus Blei oder Blei-Antimon gegossen werden und die Schussleistungen sind sehr gut reproduzierbar und somit, in der richtigen Waffe, genau wie Gift.


    Die Waffensysteme dafür sind einfach und robust.


    Die .30 WCF (.30-30) ist eine waffentechnische Erfolgsgeschichte ohne jeden militärischen Hintergrund!

    Also so rein technisch (und nicht provokativ) sehe ich eine Weiterentwicklung der AK 108 (AK 107 im Nato-Kaliber) als guter Nachfolger mit Nehmerqualitäten. Wer weiss aber schon, wie die Weltkarte in 50 Jahren aussieht, ob ballistische Waffen überhaupt noch "in" sind und ob es dann überhaupt noch einen Bedarf an militärischen Waffen gibt.

    Teil 2:


    Die Ladedaten der Patrone 7.5x55 Swiss ("GP 11" ist die militärische Bezeichnung mit dem .307-Geschoss) sind je nach Geschoss und Ladung sehr unterschiedlich.


    Was sicherlich auffällt ist, dass dabei die .308 Geschosse verladen werden. Empfehlenswert sind dann solche OHNE Stahlmantel, da Dir sonst der Maximaldruck von 3200 Bar an die Decke gehen kann und der Lauf leidet.


    Eine gute Wahl für eine Scheibenladung ist das RWS SG 9,5 g Geschoss vor 48 grain (3,11 gramm) R 903 Treibladung bei einer Patronenlänge von 72.0mm.

    Dies wird je nach Waffe eine unterschiedliche V0 erreichen, die in etwa 5% über der einer GP11 liegt.


    Der Ballistic Coefficient (BC) varriert natürlich je nach Geschwindigkeit...


    (etwa .395 bis .430)


    Soweit noch Fragen?


    Freundliche Grüsse


    Erich


    Es versteht sich von selber, dass alle Ladedaten ohne Gewähr abgegeben werden.


    Bezugs-Nachweise:

    Sierra Handgun Reloading Manual 3rd Edition 1989

    Wiederladen, ein praktisches Handbuch für Jäger und Schützen, Dynamit Nobel, 4. Auflage 1989

    Geschosse, Beat P. Kneubühl Stocker-Schmid Verlag Zürich, 1994

    Hallo Joel


    Originaldaten sind schwer zu beschaffen weil die M+F die genauen Daten des Geschosses und die Zusammensetzung der Ladung nicht bekannt gibt. Indes kann natürlich alles nachgemessen werden.


    Masse Geschoss: 11.3g

    Masse Ladung: 3.2g

    Maximaldruck: 3200 bar


    Die Mündungsgeschwindigkeit ist abhängig von der Waffe:


    Langgewehr 11: 805 m/s

    Karabiner 11: 760 m/s

    Karabiner 31: 785 m/s

    Sturmgewehr 57: 750 m/s