Bullpups - eure Erfahrungen?

  • Frage an die Community.


    Bis jetzt wurde, soviel ich weiss, das Thema Bullpups nie gross angesprochen.


    Was sind eure Erfahrungen mit AUG, Tavor, Kel-Tec usw. in Bezug auf Handhabung, schiessen aus verschiedenen Stellungen, Abzug, Störungsbehebung, schiessen mit SD etc?

    • Offizieller Beitrag

    Bis jetzt habe ich nur mal AUGs und eine Desert Tech MDR geschossen. darum kann ich nur zum Thema Handhabung sagen, dass Magazinmanipulationen etwas Übung erfordern, besonders beim AUG.


    Ich mag das AUG nicht so, für mich ist der Abzug eine Katastrophe. Desert Tech MDR würde ich sofort kaufen, wenn ich so viel Kohle für ein Gewehr rechtfertigen könnte;) MDR in .300 Blackout mit SD ist schon toll.

  • Schliesse mich MRCL an, AUG Abzug ist nichts spezielles. Die Vollauto Versionen haben auch keinen Schalter für das einstellen des Feuer-Modus, also Steuerung nur durch Abzug. Design der AUG ist dafür Cool imho.

    Bedienung erfordert etwas Übung und andere Platformen sind wohl ergonomischer. Dafür ein 20" Lauf in kompaktem Format:)


    Die anderen kenne ich nicht wirklich, Desert-Tech hat aber einen super Ruf... und halt auch seinen Preis.

  • Ich hatte mal beruflich mit dem Famas zu tun. Hat mich eindeutig davon überzeugt, das Gewehr und alles was damit zu tun hat nicht zu mögen.

    Nachladen im liegen, besonders wenn man beschossen wird ist eine Katastrophe. Wenn man das Magazin links in einer Tasche hat und das Gewehr rechts ist muss man sich unheimlich verrenken, um nicht irgendwo mit dem Körper hoch zu kommen. Störungsbehebung mit Sicht ins Patronenlager ist dasselbe. Man muss das Gewehr viel weiter nach vorne schieben und kommt aus dem Anschlag deutlich mehr raus.

    Für Spielereien im Schiesskeller ist das vlt nett. Aber im echten Leben, wenns um wirklich deinen Arsch geht, nein.

  • Gundsätzlich bin ich vom Konzept von Bullpupwaffen absolut überzeugt, kurze Bauweise bei langem Lauf


    Die AUG nutze ich schon seit Jahren mehr oder weniger regelmässig. Über das Design kann man sich sicher streiten, Magazinwechsel ist sicher trainings-/gewöhnungssache

    Der Abzug ist "übel", ja

    Es handelt sich aber um ein einsatztaugliches Sturmgewehr und nicht um ein Matchgewehr, bei einem kombinierten HA/VA Abzug kann man keinen schönen Druckpunktabzug erwarten/verbauen

    Das AUG wurde vor rund 50 Jahren entwickelt und war seiner Zeit weit voraus und hat sich bewährt Sie funktioniert störungsfrei, die Präzision ist gut und sie ist schön ausbalanciert


    Meine Micro-Tavor schiesse ich zwar nicht regelmässig, finde sie aber sehr gelungen

    Nebst den grundlegenden Vorteilen eine Bullpupwaffe sind Sicherung/Feuerwahlhebel sowie der Magazinlöseknopf analog AR-Systemen angeordnet und lassen sich gut bedienen

    Sie ist sehr ergonomisch und schiesst sich gut

    Der Abzug ist für ein Sturmgewehr sehr gut


    An meiner Kel Tec RDB-C habe ich auch Spass

    Kel Tec ist einer der wenigen Hersteller, welcher immer wieder innovative Waffen präsentiert

    Die RDB schiesse ich auch relativ selten, entgegen meiner vermutung liegt sie sehr angenehm und lässt sich sauber bedienen

    Der Hülsenauswurf im Schaft (nach unten) finde ich auch interessant, dadurch ist sie auch uneingeschränkt beidseitig bedienbar

    Über Zuverlässigkeit/Langlebigkeit kann ich da keine fundierte Aussage machen, Störungen hatte ich bisher keine

    Einziger Negativpunkt bei der RDB-C: der vordere Zerlegepin geht durch den Gasblock und wird entsprechend warm

    Bei meiner Waffenhaltung liegt mein Daumen genau auf dem Pin, was relativ unangenehm ist

    Würde ich sie häufiger schiessen, würde ich den etwas einkürzen

    Der Abzug (bei meinem, erfahrungsgemäss kann das differieren) ist schon fast auf dem Niveau eines Präzisionsgewehrs


    KSG habe ich auch eine lange und eine kurze Ausführung, finde ich geil 8)


    Gerade AUG und Tavor sind sehr ergonomisch, lassen sich "schön" führen und schnell einsetzen

    Sie lassen sich gut einhändig schiessen und Stellungswechsel sind angenehm

    Bei Lay back etc. muss man sich der relativ kurzen Baulänge bewusst sein

    Mit Schalldämpfer funktionieren sie alle, AUG ist einigermassen angenehm, bei der Tavor ist das Gesicht komplett schwarz und bei der RDB klappts gut, da kommt der meiste Dreck unten raus


    Nun zu den Negativpunkten:


    - Bauartbedingt ist man zu einem grossen Offset gezwungen

    - Manipulationen/Störungsbehebungen sind in den meisten Fällen (massiv) mühsamer/zeitaufwändiger (eine Störung 3 kann Waffenausfall/-wechsel bedeuten)

    - Je nach System nur eingeschränkt beidseitig einsetzbar

    - in der Regel wird ein froward assist benötigt


    Die meisten Negativpunkte entsprechen somit denen, die AR-Jungs in einem Standardsystem verbauen :D

  • Nur ein paar Stichworte zum Googeln in Zusammenhang mit Desertech, falls es jemanden interessiert, wohin sein Geld geht: Kingston family the order

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

  • Soll mir recht sein. Solange. Mein Geld zunächst an den Händler geht der mir dafür das Gewehr gibt, ist es mir egal obs hinterher an die mormonen, trump, jobbs, musk, bin laden oder Merkel geht...

    Da ich mir aber weder ein desert Tech noch ein anderes bullpup besorgen werde, ists mir noch mehr egal :D

  • ...bezüglich AUG und Störungen: Habe kürzlich mit einer Aug geschossen, die mit schwacher Munition Störungen hatte. Notabene Munition, die mit einem AR15 problemlos funktioniert...

  • Ich hatte vor Jahren mal einen 300blk-Lauf zum testen für‘s AUG (keine Ahnung mehr von den Bohrungen etc., Gasabnahme war aber an der selben Stelle)

    Während die AR mit der gleichen Laborierung den Anschein machte, als wolle sie kurzum repetieren (was sie im nachhineine ohne Versetzen der Gasabnahme noch lange nicht gemacht hätte), machte die AUG keine Anstalten... Der Verschluss bewegte sich nur minimal, was grundsätzlich für deine Erfahrung spricht...

  • Danke für eure Antworten. Ich selber bin auch etwas skeptisch ggü Bullpups. Alle Gründe wurden bereits oben beschrieben. Ich denke nicht, dass ein Plus an Ergonomie und Waffenlänge, die Nachteile bei den Manipulationen und Störungsbehebung wettmachen kann.

    Offensichtlich gehen die Meinungen bei den Militärs weltweit auseinander. Während zB die Franzosen und Neuseeländer von Bullpups auf klassische Waffen gewechselt haben. Wahrscheinlich werden, es die Chinesen auch bald tun. Die QBZ-19 sieht man immer öfters bei den Übungen.

    Die Österreicher, Australier, Briten und Israelis hingegen, halten weiterhin zu ihren Bullpups.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt, was bei dem amerikanischen NGSW Programm rauskommt. Dort ist nämlich auch ein Bullpup von General Dynamics dabei...

  • Wie ihr sicher wisst, gibt es auch eine Bullpup Pistole. Aber macht das wirklich Sinn ?!


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Mister Pocket Rocket 6.35mm 🔫🧰

  • Ich denke für die ambitionierten Compactliebhaber hier sicherlich ne coole Sache.

    Den Sinn sehe ich eigentlich genau gleich wie bei den Handfeuerwaffen. Längerer Lauf bei gleicher Waffenlänge oder gleiche Lauflänge bei kürzererer Bauweise. Mir gefallen aber die Handfeuerwaffen nicht welche das Magazin hinter dem Trigger haben. Ich persönlich finde diese Bauweise optisch hässlich. Technisch natürlich sehr gut. Optisch für mich aber ein NoGo. Just my 2Cent... ✌?

  • Mit Schalldämpfer funktionieren sie alle, AUG ist einigermassen angenehm, bei der Tavor ist das Gesicht komplett schwarz und bei der RDB klappts gut, da kommt der meiste Dreck unten raus



    Welchen SD benutzt du auf dem Tavor X95? Ist es die IDF - Variante mit 13 Zoll Lauf?



    My 2 Cents:


    Meiner Meinung nach sind Bullpups so eine ganz oder gar nicht Sache. Im Militärischen Umfeld wo man halt das benutzen muss was man kriegt und Jahrelang damit trainiert funktioniert es tadellos, man gewöhnt sich an die Manipulationen und die eher schlechten Abzüge, weil man schlicht keinen Vergleich hat.


    Als Waffensammler oder Schütze der primär konventionelle Waffen schiesst und nur gelegentlich ein Bullpup aus dem Schrank nimmt ist der "Schock" zu gross und alles fühlt sich "falsch an.


    Wenn man gezielt nur mit Bullpups trainieren würde sähe die Sache schnell anders aus...

  • Es kommt halt drauf an, womit und für welche Szenarien man seine Truppen ausrüsten will.


    Dadurch, dass Verschluss und Magazin nahe am Kolben sind, wird das Gewehr trotz vergleichsweise langem Lauf kurz und rücklastig.


    Für HOK ist das super, gerade wenn man die Waffe für längere Zeit im freien Anschlag hält und im beengten Raum oft Richtungswechsel machen muss. Durch die Verwendung von Optiken fällt auch das Problem der kurzen Visierlinie weg. Ein weiterer Vorteil der Magazinposition ist, dass man damit besser um Türrahmen herum agieren kann, ohne anzuecken.


    Und trotz alledem behält man die Mündungsgeschwindigkeit des langen Laufes, hat also auch auf Distanz keinen Nachteil gegenüber einer "grossen" Waffe.


    Die drei Nachteile sind halt

    • der Abzug (durch die Versetzung braucht es eine Verbindungsstange, was i.d.R. keinen besonders guten Abzug zulässt),
    • die umständlichere Manipulation (bei konventionellen Gewehren liegt z.B. der Magazinschacht plusminus in der Bewegungslinie der Führhand sowie im Blickfeld des Benutzers - anderes Beispiel: Störungsbehebung)
    • der Hülsenauswurf nahe am Gesicht des Schützen (-> gerade beim Schulterwechsel extrem störend).


    Die etwas höhere Visierlinie sehe ich persönlich jetzt nicht sooo als Problem (lässt sich durch die Wahl der Einschiessentfernung und der Optik etwas abfedern), je nach Optik und Gasblock bist du bei einer AR auch nicht viel tiefer.

  • Und noch eine Sache zum Bedenken für alle SHTF-Prepper und Weltuntergangsphantasten:

    Wenn man mal im Zuge der (Zombie-Q-Annon, Religions-oder Homöopathiegläubigen-) Apokalypse oder der Invasion einer feindlichen Macht aus dem Norden, Süden, Osten oder Westen oder wasauchimmer da kommt-Katastrophe, es nötig wird, Munition zu finden und zu benutzen:

    Mit einer konventionellen Waffe ist es schon übel, Sabotagemunition zu erwischen. Da ist das explodierende Teil "nur" VORM Gesicht.

    Eine Waffensprengung einer Bullpupwaffe, wo das Patronenlager irgendwo zwischen Schläfe, Kiefer, Kehlkopf und Halsschlagader sitzt ist dann noch mal eine ganz andere Nummer.


    PS: Waffensprengungen gibt auch auch - zwar selten--mit Fabrikmunition in technisch einwandfreien Waffen....

  • Hoffe habe keine Prepper-Paranoia, dennoch: ...eine .223 an der Backe geht ja noch, wo ich als Wiederlader aber Hemmungen bekomme sind grössere Kaliber und Magnums (gibt ja auch eine geile 50. Bullpups). Diese Brummer hab ich doch dann lieber vorne mit solide Verriegelung und seitliche Gasaustrittsöffnungen. Dann kann in der Kammer auch mal was schief gehen, ohne das die Gesundheit Schaden nimmt.


    Schwarze Gesichter bei Schalldämpfer deuten das Problem schon mal an, wo die Gase hinausschiessen. Es braucht auch keine Sabotagemunition für Probleme, es gibt immer wieder Meldungen von "Out-of-Battery"-Zerstörungen bei verschieden Waffen und auch mit Fabrikmunition.