Politiker fordern Waffentragrecht für Schweizer Bürger

  • Eigentlich ist es ganz einfach: Tragschein nicht an ein Bedürfnis, sondern Kompetenz knüpfen...

    Es kann aber nicht jeder, dessen Leben bedroht wird, diese von dir erwünschte, von mir aus gesehen deutlich überrissene, Kompetenzanforderung leisten. Das sind dann halt Opfer, oder wie?

    Wenn dein Leben von einem Waffentragschein abhängt, wirst Du einen Weg finden solch "überrissene" Kompetenzanforderungen zu erfüllen... Andernfalls bist du tatsächlich ein Opfer...

    Zumindest in meinem Fall hat mein Leben Priorität ;)


    Ich kabe keine Lust mich von einem Angreifer erschiessen/erstechen (oder was auch immer) zu lassen, will aber ganz sicher auch nicht als Kollateralschaden enden


    Wenn du eine Waffe führst, hast du nicht in erster Linie die Verantwortung für dein Leben, sondern für das Leben der anderen (Angreifer inkl.)


    Wenn ich sehe wie wenig Druck es benötig, dass ein "Meisterschütze" bei seiner Waffe vorne und hinten nicht mehr unterscheiden kann... Viele muss man nichtmal richtig aus der Komfortzone holen...


    Glaubs mir oder nicht, ohne fundierte Ausbildung und intensives Training wird das nichts im Ereignisfall


    Die angesprochenen Jäger sind der Beweis... Wenn du die fragst, alles top Schützen, wissen genau was sie machen und sind absolute Profis... Ein bisschen Adrenalin wenn ein Tier blatt steht und schon schiessen sie 1m vorbei. Vielfach hapert es schon vorher, nämlich beim Ansprechen... Da wird dann mal auf einen Mäher geschossen weil's halt schon dunkel ist und die Silhouette doch schon irgendwie passt.


    Genau das darf nicht passieren, nicht auf der Jagd und schon gar nicht in einem belebten Restaurant etc.


    Im Gegenzug ist die Jagd die perfekte Möglichkeit seine Sinne zu schärfen, das Mindset zu überprüfen und allenfalls zu korrigieren, sowie sämtliche "taktischen Elemente" unter "Realbedingungen" zu verifizieren. Drill funktioniert (in beide Richtungen) ;)

  • Du kannst in so einer Situation nicht klar denken, geschweige denn bewusst urteilen, um genau das geht es mir ja.

    Da funktioniert nur Drill, du erkennst eine Situation (unbewusst) und reagierst so darauf, wie du trainiert hast. Bei guter Ausbildung und gutem Trainingsstand löst du dann eine Situation entsprechend.

    Alles andere ist Lotterie und gefährdet unter Umständen unbeteiligte


    Nimms mir nicht übel aber ich habe null Bock mich von dir erschiessen zu lassen weil du zwar ne Knarre tragen willst, dir die Zeit für einen vernünftigen Umgang damit aber zu schade ist


    Schiessen und manipulieren bringe ich dir in einem Tag bei, das ist (in der Regel) kein Problem... Treffen/Manipulieren (unter Druck), saubere Identifikation, Beurteilung der Lage etc. erfordert Erfahrung, Training und Abläufe welche mehrere 10000 Mal gemacht werden müssen dass sie sitzen...

  • Ich denke auch das man sich diesem Thema eher etwas skeptischer nähern sollte. Denn es ist schon so das die meisten von uns hier wohl nicht wirklich unsere Waffen in extremen/Stress Situationen benützen und von daher das dann schon wirklich wohl auch nach hinten losgehen würden/könnte/wird kann ich mir gut vorstellen.

  • Grundsätzlich finde ich einen Waffentrageschein auch gut - auch mit gewissen Kenntnissen die man eben haben muss, bzw. in Abständen aufgefrischt werden müssen. Aber das wurde ja auch schon mehrfach geschrieben..


    ...extremen/Stress Situationen benützen und von daher das dann schon wirklich wohl auch nach hinten losgehen würden/könnte/wird kann ich mir gut vorstellen.

    Das wären auch so meine Bedenke. Ich denke jeder würde sagen, das er in Wien wohl gerne eine eine Waffe gehabt hätte. Nur wenn dann 30 Leute mit ner Waffe in der Altstadt rumlaufen, dann ist das Gefahrenpotenzial schon auch nicht zu unterschätzen. Wer weiss schon wer ist der Böse oder der Gute. Grade wenn man am Anfang den Angreifer nicht sieht, sondern nur die Schüsse hört. Dann komme ich mit ner Waffe um die Ecke, was denkst du dann? Bin ich auf der Flucht oder versuche andere zu beschützen oder bin ich selbst der Angreifer?

    Das alles weiss die Polizei ja eben auch nicht und man macht ihr die Arbeit unter Umständen nicht viel einfacher.


    Aber jeder sollte mit den diskutierten Voraussetzungen das Recht haben - meine Meinung.


    Übrigens finde ich diese Tips alla "How to survive a mass shooting", sich im Falle eines Attentats bspw. zu verstecken nicht sonderlich plausibel.

    Wenn jmd im Büro Amok läuft verstecke ich mich doch nicht im Schrank. Wie blöd kann man sein. Er macht die Schranktür auf und bumm...das wars. Man sollte sich zumindest so positionieren, das man wenigstens eine leichte Chance hat jmd evtl zu überwältigen ect.

  • Du musst dir vorstellen, dass der Täter auch unter wahnsinnigem Stress steht, der ist in der Situation auch eher am funktionieren... Höchstwahrscheinlich hat der das Öffnen von Schranktüren nicht trainiert und wird das aus diesem Grund auch nicht machen.

    In so einer Situation hast du einen Tunnelblick, in dem Fall kannst du das zu deinem Vorteil nutzen, auf der anderen Seite musst du den eben brechen (was wieder Training erfodert).


    Einen Täter in so einer Situation zu überwältigen? Der ist voller Adrenalin, steht ggf. unter Drogeneinfluss und ist höchstwahrscheinlich hoch motiviert...

    Ausbildungs- und Trainingszustand lasse ich mal aussen vor...


    Der andere angesprochene Punkt ist extrem wichtig, muss nicht mal ein Szenario wie in Wien sein, Intervention im Einkaufszentrum etc. reich da schon... Eintreffende Einsatzkräfte treffen auf einen Bewaffneten Bürger... Häufig wird über Holster diskutiert, Tragarten, wie schnell man die Waffe ziehen kann... Eigentlich alles egal... Relevant sind für mich 2 Punkte

    a) dass ich meine Waffe darin auch mit offenem Schlitten sicher verstauen kann (Level 1)

    b) dass ich die Waffe zügig holstern kann


    Wenn andere Kräfte eintreffen und ich nach einer an und für sich erfolgreichen Intervention gerade dabei bin, meine Waffe voller Adrenalin in meinem Superduper-sexy Neopren-IWB-Holster zu verstauen, ev. nicht mal merke wie sie mich ansprechen... In Wien hat man gut gesehen, dass die Jungs auch reichlich nervös waren...

    Kann dann schnell mal ins Auge gehen, die Jungs kriegen weder die Ausbildung noch die nötige Trainingszeit um so ein Szenario souverän zu meistern.

    Ist ja grundsätzlich auch gut so, die haben vielen andere Aufgaben und müssen den Ausbildungsschwerpunkt bei der heutigen Lage zum Glück nicht darauf ausrichten

    Einmal editiert, zuletzt von Hunter ()

  • Nochmal, es geht nicht darum ein Stadtviertel zu säubern sondern um Notwehr. Da läuft man nicht mit gezogener Waffe durch die Stadt und sucht Terroristen.


    Amokläufer suchen sich Opfer aus, keine Gegner. Die meisten bewaffneten Angreifer/ Räuber fliehen wenn sie nur schon eine Waffe sehen, ohne das Schüsse fallen.

    Es gibt nichts Gutes ausser man tut es!

  • Mir ist es lieber wenn alle unbescholtenen Bürger eine Waffe haben, als nur die Kriminellen...


    In Paris ist ein Terrorist mit der AK getürmt als ein ziviler Polizist (der nicht im Dienst war) zurückgeschossen hat.

    Es gibt nichts Gutes ausser man tut es!

  • Ich bin auch fürs Waffentragen, aber unter Auflagen. Wenn ich mal so einen "Gesetzesentwurf" vorstellen/kreieren könnte, wäre der wie folgt. Eure Meinungen würden mich interessieren, da ich mir da einen Kompromiss ausgedacht habe.


    Das Ganze geht nach Waffengesetz. Sprich, wer keine Waffe besitzen darf, kann auch keinen Waffentragschein haben. In anderen Worten, Gewisse Länder fliegen raus, und wer unzuverlässig ist, kann auch drauf Pfeifen.


    Grundsätzlich wäre ich der Meinung dass man so etwas wie das Fahr-Lernen strukturieren könnte, sprich:

    Als erstes, gibt es eine Theoretische Prüfung, in der es um Situationen geht, und wie der angehende Kandidat diese einschätz. Damit sollte man "Rambos" rausfiltern, und schauen das der Kandidat versteht wann, wie, und wo der Einsatz von potentiell Tödlicher gewalt "angebracht" ist.

    Als zweites, gibt es einen medizinischen Kurs, getreu dem Motto "Make holes, Stop Holes, Plug holes". Das heisst, Löcher machen, Löcher Stoppen, und Löcher Stopfen. Genau wie die Polizei, sollte der Kandidat, wenn es die Situation erlaubt (1 gegen 1 Konfrontation, nicht ein Terroranschlag mit 10 Angreifern) in der Lage sein, zumindest grundsätzliche Erste-Hilfe und Lebenserhaltende Massnahmen ausüben zu können, bis die Polizei oder Ambulanz eintrifft.


    Als drittes, gibt es den praktischen Test, über mehrere Tage (sagen wir mal 3) an dem der Kandidat das wissen aus der Theorie in Praxis umsetzen muss. Wer den nicht besteht, kriegt nochmals zwei Chancen, an späteren Daten sich zu beweisesen. Wenn dies immernoch nicht klappt, fällt der Kandidat raus, und hat bis auf ein paar Jahre, keine Chance auf einen Waffentragschein.

    Sprich, was man m.M.n dabei lernen sollte ist, Situation einschätzen, Entschärfen (soweit möglich), Kollateralschaden vermeiden, und unter Stress funktionieren.


    Und als viertes und letztes, fände ich es gut, wenn es nach 6 Monaten einen Wiederholungskurs gibt, mit dem Wissen aus der Praxis. Wer den nach spätestens zwei Anläufen nicht besteht, verliert wieder sein anrecht auf das Tragen bis auf weiteres. Dieser Kurs würde danach 1x im Jahr stattfinden, um zu schauen, das der Kandidat sein wissen behält, und funktioniert.


    Es tönt vielleicht hart, aber ich denke so wäre es Sinnvoll. Denn damit sollte man möglichst die "Vollidioten"/"Rambos" ausmisten können, und dem vernünftigen und intelligentem Bürger, eine gute und machbare Chance geben, dass er sein Leben in (statistisch eher unwahrscheinlichen, aber durchaus realistischen) Situation beschützen kann und darf, mit möglichst minimaler Gefährdung dritter.




    Abschliessen muss ich sagen, dass ich diese Idee als "Libertärer" (nicht wirklich, aber wahrscheinlich mehr als die meisten) recht Drakonisch finde, aber, ich habe zumindest das Gefühl, dass die Idee des Waffentragens so beim Ottonormalbürger und meinen konservativen Sammler- und Schützenkollegen eher ankommt, als wenn wir einfach voll auf "pöse pöse USA" machen würden. Ich zumindest, wäre bereit für dieses Recht, oder Privileg, diese Zeit (und Geld) aufzubringen.

    #BenelliM4Gang 8)

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  • Einen Täter in so einer Situation zu überwältigen? Der ist voller Adrenalin, steht ggf. unter Drogeneinfluss und ist höchstwahrscheinlich hoch motiviert...

    Ausbildungs- und Trainingszustand lasse ich mal aussen vor...

    Und wenn du im Büro Schüsse hörst bist du nicht voller Adrenalin oder wie?

    Also ich würde immer schauen das ich fliehen kann und wenn nicht, mir wenigstens eine Chance geben etwas zu versuchen.


    Nochmal, es geht nicht darum ein Stadtviertel zu säubern sondern um Notwehr. Da läuft man nicht mit gezogener Waffe durch die Stadt und sucht Terroristen.

    Ja, das war auch überhaupt nicht meine Intention. Ich bin jetzt von der Situation ausgegangen, das man da draussen seinen Kaffee schlabbert und dann hört man plötzlich Schüsse. Mit Waffe würde ich wohl ins Café gehen und mich verschanzen, ohne Waffen wohl eher versuchen von dem Ort zu entkommen.

  • Nö, finde ich nicht! Klingt absolut vernünftig!

    Ich finde deinen Vorschlag/Überlegung gut!

    Danggeschön!

    Aber wie gesagt, als extrem freiheitsliebende Person, geht es mir fast schon ein bisschen zu weit, aber gleichzeitig akzeptiere ich das wir in der realen, unschönen Welt leben, und lasse mich darum dann trotzdem gerne auf so einen "Kompromiss" ein.

    #BenelliM4Gang 8)

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  • Aeon gerade in der Grundausbildung gebe ich dir recht nur der Aspekt mit dem Wiederholungskurs sehe ich in deiner Argumentation noch etwas als übertrieben. Ja es soll auch meiner Meinung nach einen Wiederholungskurs geben aber jedes Jahr finde ich übertrieben. Warum? Erstens wird dieser Kurs mindestens 200Fr kosten und einen ganzen Tag dauern. Dies nimmt denn leuten die knappe Mittel und dadurch auch knappe Ferien haben die Möglichkeit sich zu verteidigen. Nun man könnte hier das Gegenteil vom Auto nehmen. Man muss anfangs jährlich kommen und dann immer seltener vlt zuerst die ersten 3 mal jährlich, dann alle 2 jahre ...

  • Aeon gerade in der Grundausbildung gebe ich dir recht nur der Aspekt mit dem Wiederholungskurs sehe ich in deiner Argumentation noch etwas als übertrieben. Ja es soll auch meiner Meinung nach einen Wiederholungskurs geben aber jedes Jahr finde ich übertrieben. Warum? Erstens wird dieser Kurs mindestens 200Fr kosten und einen ganzen Tag dauern. Dies nimmt denn leuten die knappe Mittel und dadurch auch knappe Ferien haben die Möglichkeit sich zu verteidigen. Nun man könnte hier das Gegenteil vom Auto nehmen. Man muss anfangs jährlich kommen und dann immer seltener vlt zuerst die ersten 3 mal jährlich, dann alle 2 jahre ...

    Da hast du recht. Wie geschrieben ist dies nicht 100% genau was ich will. Aber ich realisiere das die meisten Leute sowas nur wollen wenn es schon fast drakonisch ist.

    #BenelliM4Gang 8)