GP90 = 5.56 Nato?

  • Hallo zusammen.


    Ich hatte letztens wieder die Diskussion mit meinem Kollegen, ob man GP90 in ein AR-15 Laden und verschiessen kann ohne dass der Lauf oder die Waffe übermässig schaden nimmt. Es heisst ja immer GP90 aus AR-15 = Nein, aber 5.56/.223 aus Stgw90 = Ja. Aus Erfahrung kann ich sagen, das das Stgw90 mit .223 55grain geschossen unpräziese ist. Ich vermute, dass liegt daran, dass die GP90 ein 62Grain Geschoss hat, mehr Treibladung besitzt als die .223 und auf 7-9 Zoll Dralllänge optimiert ist

    Meine Kollegen argumentieren immer damit, dass das 90er ja ein sehr belastbaren, robusten, harten und teuren Lauf hat. Was dann meiner ansicht nach hauptsächlich mit der Langlebigkeit und Präzision der Läufe zu tun.

    Mein Astra Arms AR15 ist mit 5.56 Nato geprüft, sollte also eigentlich den Druck einer GP90 aushalten, sofern die Drücke ähnllich sind.


    In einem Thread, den ich leider nicht mehr ausfindig machen konnte, schrieb Doggenrotti dass er mit seiner Zastava M77 (ja ich weis auch das dies kein AR-15 ist) regelmässig GP90 verschiesst. Unmöglich ists also nicht.


    Vielleicht verdreh ich hier auch ein paar Sachen miteinander. Im Internet findet man leider nicht so viele Antworten, jedoch sind diese z.T. sehr unterschiedlich. Hat hier jemand Erfahrungen gesammelt?

    Wer Freiheit zugunsten der Sicherheit abgibt, verliert am Ende beides.

    Disclaimer: Alle Angaben ohne gewähr.

  • Ich verschiesst die auch aus einem AR15. Ist ein Olympic Arms MFR mit 1:9.

    Ich habe jetzt keinen spürbaren Unterschied festgestellt, das es deutlich unpräziser wäre als das 90er oder das die Geschosse trudeln würden. Das 90er hat 1:10,nicht wirklich viel Unterschied.

    Hier ist eine Übersicht über Geschossgewicht und Dralllängen:

  • 5.56 sollte ohne problem mit GP90 gemixt werden können sofern man präzision verlust durch nicht optimale gewicht twist verhältnise ignoriert. Bei .223 wäre ich mir da nicht sicher. .223 hat doch einen anderen maximale chamber preasure wert und so viel mir ist ist dieser tiefer als der von 556. Aber viele .223 sind halt nach 556 standart gebaut

  • Doggenrotti Danke für das Bild, das ist schon sehr Hilfreich. Dass jeder Lauf und somit auch verschleiss unterschiedlich ist, ist klar. Mein AR15 hat ein 1:7 Zoll Drall.


    domi1997 Ich sehe das gleich. Wenn der Projektildurchmesser von GP90 identisch mit 556 ist, sollte das verschiessen von GP90 aus 556 gewehren kein Problem darstellen.

    Wer Freiheit zugunsten der Sicherheit abgibt, verliert am Ende beides.

    Disclaimer: Alle Angaben ohne gewähr.

  • Der Drall ist nur bedingt mit dem Geschossgewicht in Verbindung zu setzen. Eigentlich geht es um die Trudelanfälligkeit welche durch die Form und die Masseverteilung des Geschosses bestimmt wird. Bei längeren Geschossen kann sich eine nicht uniforme Masseverteilung viel schlimmer auswirken, als bei kürzeren. Implizit ist es aber natürlich schon so, dass längere Geschosse meist auch entsprechend schwerer sind, und da die Geschossformen sich nicht stark unterscheiden, stimmt das Diagramm oben wohl schon ziemlich gut.


    Die ARs wurden ja zuerst auch mit viel längerem Drall für kürzere Projektile gebaut, und erst später, als man längere Geschosse entwickelte, welche zu grösserer Streuung aus den Läufen mit 1:12 oder 1:10 Drall führten, wurde ein kürzerer Drall von 1:9 und jetzt sogar 1:7 eingeführt.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

  • Es gibt ein Dokument der Fedpol (glaube ich) wo steht, dass die GP90 einen max. Druck von 4200 Bar hat. Also Identisch mit .223 nach C.I.P oder 5.56 nach SAAMI.

    Von dem her kein Problem.

    Die Aussenmasse der Hülse und Geschoss sollten auch passen.


    Aber jetzt achtung.


    wenn du einen Magneten an die GP90 hälst, wirst du feststellen, dass das Geschoss magnetisch ist (63gr Geco auch) - also einen Eisenmantel hat, der Kupferplatiert ist. Dieser Mantel ist lediglich galvanisiert und ein paar tausendstel Dick. Beim Schiessen wird er von den Zügen zerschnitten und spmit reibt im Lauf Eisen auf Eisen.


    Alles in allem, wird dein Lauf wohl erheblich weniger Lange leben.

    Platzen sollte die Waffe jedoch nicht.

  • Habe ich ebenfalls so gehört.


    Ich verschiesse mit allen meinen .223ern (AR15/APC/STGW) die GP90

    Ich komme mit diesen Waffen auf maximal 500 Schuss pro Jahr.


    Ob jetzt der Lauf nach 5 oder 10 oder 15 Jahren durch ist, ist mir eigentlich Wurscht.

  • Okey also ein unterschied im faktor 3 würde für mich schon drauf an kommen sind immerhin 1000fr pro 5 oder pro 15 jahre XD. Aber denke kaum das es sich so extrem verhält sondern eher eine lebensdauer von 9 statt 10 Jahren.

  • Früher waren es nickelplattierte Stahlgeschosse (wie die GP11) und heute ist es eine Tombaklegierung.

    Erstere sollte man nicht unbedingt in allen Waffen verschiessen; ein Büma hat mal erzählt dass sein Kunde den Lauf der Jagdwaffe nach 2 Packungen damit ruiniert hat...

  • Okey also ein unterschied im faktor 3 würde für mich schon drauf an kommen sind immerhin 1000fr pro 5 oder pro 15 jahre XD. Aber denke kaum das es sich so extrem verhält sondern eher eine lebensdauer von 9 statt 10 Jahren.

    Wie es sich verhält, könnte dir nur ein experiment sagen.

    Beim Luckygunner Test war der Unterschied markant. Jedoch war das Material des Projektil nicht der einzige Unterschied und die Läufe wurden extrem heissgeschossen.


    ich würde sagen; wenn du deine Waffe magst und gerne behalten würdest: lass es

  • Die Hornady Frontier Ammo oder wie die heisst, bekommt man aktuell eh günstiger als die GP90 und ist .223. Für den 25m/50m Schiesstand sollte die doch allemal reichen. Eventuell hat ja sogar schon jemand die Frontier auf 300m geschossen und kann seine Erfahrungen mit uns Teilen:)

  • Präzisionsschiessen 300m kann ich keine Angaben machen.


    Jedoch nutzen eine IPSC Schützen diese Munition.

    Und ich hab bisher nichts schlechtes gehört.


    Sind aber nicht die gleichen Ansprüche wie auf 300m.

  • Die Hornady Frontier Ammo oder wie die heisst, bekommt man aktuell eh günstiger als die GP90 und ist .223. Für den 25m/50m Schiesstand sollte die doch allemal reichen. Eventuell hat ja sogar schon jemand die Frontier auf 300m geschossen und kann seine Erfahrungen mit uns Teilen:)

    Das Problem ist eben nicht, dass ich mit der .223 nicht treffen würde. Sondern dass ich die (weis Gott wieso) nicht auf dem 300m stand schiessen darf;) (Da würden vermutlich die Standartgewehrler schnappatmungen oder schlimmeres bekommen).


    Back to Topic: Sinn dahinter wäre, eine dauerhaft günstige versorgung von 5.56x45. Da ich eh fast jeden Mittwoch in den Sommermonaten auf dem 300m Stand schiesse (mit dem Standartgewehr), müsste ich nicht extra an einem anderen Ort bestellen, geschweige denn hin fahren.


    Ich nehme mal an, dass ihr auf Maximal 50 Meter schiesst (bitte Korrigier mich, fals ich falsch liege). Ich möchte eigentlich die Präzision bis 100m haben. Wenn ich auf grössere Distanzen schiessen möchte, habe ich andere, bessere Waffen.

    Wer Freiheit zugunsten der Sicherheit abgibt, verliert am Ende beides.

    Disclaimer: Alle Angaben ohne gewähr.

  • Wir schiessen die bis auf 400m.

    In Ausnahmefällen bis 600m, dann ist aber Ende Gelände.


    Wir haben aber keine Trefferauswertung. Das sind meist Stahlplatten in der Pampa (50x50cm)

    Wenns "Pling" macht ist gut, wenn nicht haust du noch 2-3 hinterher.

    Daher ist leider keine aussagekräftige Aussage bezüglich Präzision zu machen.

  • in der Schweiz?