7.5x55 Wiederladen

  • Hallo Leute,

    ich möchte jetzt anfangen mir für mein IG11 die Munition selber zu laden.

    Jetzt stoße ich aber auf ein Problem.

    Die CIP sagt max. Gasdruck 3800 Bar.

    In anderen Foren habe ich gelesen das man nicht über 3200 Bar gehen soll.

    Bin da jetzt etwas "verwirrt" :)

    Die Technischen Daten der GP sind mir bekannt, also L3, L6, Vo, etc.

    Hat da jemand von euch eine Idee was der richtige Wert für das IG11 ist?

    Habe bisher immer die GP11 und Mun. von PPU verschoßen.


    Wiedergeladen habe ich bisher .38 Spezial, .357 Mag, 8x57 IS und 6.5x55 SE


    Schonmal Danke für eure Tips und Hinweise.

  • Dies ist wohl die übliche Verwirrung, wo es nicht um das IG11 geht, sondern um konvertierte 1889/96 Gewehre. Diese haben die Verschlusswarzen hinten und sind darum nicht empfehlenswert für die üblichen GP11 Ladungen.


    Das IG11 frisst die normalen GP11 Ladungen ohne Probleme. Standard GP11 Ladung ist glaube ich 48.3 gr RL-17, mit einem 174 gr Geschoss, wenn ich mich recht erinnere.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

    Einmal editiert, zuletzt von gromadusi ()

  • Ok, danke für den Tip.

    Dann bin ich schon mal beruhigt.

    Wobei....

    Hat das 1889 nicht 7.5 x 53.5 ?

    Oder wurde das komplett umgebaut auf 7.5x55?

    Kumpel hat das 1889 als auch das 96/11.

    Beide sind da etwas "unterschiedlich".

    Ich brauch mal Aufklärung.

    Aber mir gefällt eure Ordonnanz.

    U.a. auch weil soviel passiert ist mit euren Gewehren.

    Die Geschichte dazu ist schon spannend (für einen Nicht-Schweizer wie mich).

    • Offizieller Beitrag

    Wie bereits erwähnt haben die IG89 die Verriegelungswarzen hinten, was eine Schwachstelle ist.


    GP11 passt in die IG89 rein, es ist aber wegen dem höheren Gasdruck dringend davon abzuraten, damit zu schiessen! In IG89 gehört nur GP1890!


    GP1890 passt ab der Ausführung 1923 auch in die GP11 Patronenlager. Da die beiden Patronen eine völlig andere Flugbahn haben, ist dies auch nicht unbedingt spassig.


    Hier ein Vergleich zwischen GP1890 (Jahrgang 1910) oben und GP1890/23 (Jahrgang 1924):

    ai4goymi6ke7.jpg


    Und hier der Unterschied zwischen GP1890 und GP11:

    a8gyfpiduse9.jpg

  • Ja es ist etwas kompliziert. Da du ja von GP11 redest, habe ich nicht darauf geachtet, mich ganz präzise auszudrücken. Ich meinte natürlich die 96/11, welche ja im Prinzip konvertierte 1889/96 sind. Bitte sag es nicht xxx weiter, er mag es gar nicht, wenn man 1889er mit 1889/96er verwechselt.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

    • Offizieller Beitrag

    IG 96/11 sind auf IG 11 umgebaute IG 96.

    IG 96 (oder eben IG89/96) sind eine NEU-Konstruktion. Ein Umbau von IG 89 zu IG 96 ist nicht möglich, da die Waffen andere Verschlüsse haben. Ebenfalls ist das Verschlussgehäuse anders und etwas länger. Man kann weder die Schäfte noch sonstwas weiterverwenden (doch, den Lauf hätte man verwenden können *g*).


    IG89/96 wird häufig als Begriff verwendet, ich versuche dies zu vermeiden.


    Ein IG 96 sieht auf den ersten Blick aus wie ein IG 89. Erst auf den zweiten Blick stellt sich dann die Rarität raus.


    Auf diesem Bild (oben IG89, unten IG96) sieht man die Distanz zwischen Magazin und Abzugsbügel sehr gut:

    ajretsmchbzz.jpg


    Hier von der Seite:

    aysmehm02xza.jpg


    Wichtigstes Merkmal ist ja der neue Verschluss. Aber auch ohne den Verschluss rauszunehmen kann man auf einen Blick den Unterschied sehen. Ein IG 89 hat das Loch beim Verschlusshaltehebel über dem Holz, so wie hier:

    ajg82gfnsz6y.jpg


    Das IG 96 hat das Loch bei der Achse des Verschlusshaltehebels:

    accpq1ywicin.jpg


    a0x0t5lhxbml.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Ja es ist etwas kompliziert. Da du ja von GP11 redest, habe ich nicht darauf geachtet, mich ganz präzise auszudrücken. Ich meinte natürlich die 96/11, welche ja im Prinzip konvertierte 1889/96 sind. Bitte sag es nicht xxx weiter, er mag es gar nicht, wenn man 1889er mit 1889/96er verwechselt.

    Ich habe damit null Probleme. Vor allem dann nicht, wenn ich im Waffengeschäft ein 96er kaufe, welches als 89er angeschrieben ist (und den Preis des 89ers hat) *g*.

    • Offizieller Beitrag

    Noch was: vom IG 96 gibt es eine Armeeversion und eine Privat-Version.


    Die Armeegewehre wurden ja in grossen Stückzahlen hergestellt, aber alle bis auf ca. 1250 Stück wurden in IG96/11 umgeändert. Von den 1250 Stück dürften auch nur noch wenige übrig sein, weil das "nur" die Zahl der nicht geänderten Gewehre ist. Verlorene oder zerstörte Gewehre sind da ebenfalls drin enthalten.

    Es gibt viele Fälschungen oder "Sammleranfertigungen" von Armee-IG96 auf dem Markt.


    Die Privatversionen wurden in maximal 5000 Stück hergestellt. Diese wurden nicht durch die Armee umgebaut, sondern der Privatbesitzer hat den Umbauauftrag an einen Büchsenmacher vergeben. Man weiss nicht, wieviele private IG96 noch original sind, aber es dürften mehr sein als bei der Armeeversion. Die Umbauten der privaten IG96 waren sehr unterschiedlich, da jeder Büchsenmacher anders vorging.


    Die Privatversion hatte ursprünglich eine einzige Serienummer. Auf dem Lauf, oder besser gesagt auf dem Visiersockel. Alle anderen Teile waren unnumeriert. Beim Umbau auf private IG96/11 wurden die Waffen teilweise nachnummeriert, weil ja die einzige Nummer auf dem Lauf weg fällt, da der Lauf ersetzt wurde. Teilweise wurden alle Teile neu nummeriert, teilweise nur ein paar Teile. Es gibt auch IG 96, welche nachträglich nachnummeriert wurden. Ob aus gesetzlichen Gründen oder warum auch immer ist nicht bekannt. Ich habe ein IG96, welches eine vierstellige Nummer hatte, welche dann durch eine andere zweistellige Nummer überstempelt und auf den anderen Teilen nachnummeriert wurde:

    addpsmuzounr.jpg


    Die Nummern sind an seltsamen Orten angebracht:

    ao7cor2i09dq.jpg


    Hier das Bild eines gefälschten Armee-IG96. Die Nummer wurde eingraviert statt eingeschlagen. Nice try.....

    agjxexwctdvn.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Und hier ein privates 96/11. Umgebaut aus einem 96. Man sieht, dass die Nummer nachträglich rein kam. Damals war so ein Umbau lohnenswert: billige Arbeitskraft, teures Material.


    au4mu8og6xom.jpg


    Das Gewehr hat nur Nummern auf dem Gehäuse und auf dem Lauf. Hier nix:

    akqjvm041nzo.jpg




    Private IG96 hatten die Nummern P.1 bis maximal P.4999.


    Private (echte) IG11 begannen dann bei P.5001 (bis ca. P.12'000).


    So kann man private IG96/11 und IG11 auseinander halten.

  • Dies ist wohl die übliche Verwirrung, wo es nicht um das IG11 geht, sondern um konvertierte 1889 Gewehre. Diese haben die Verschlusswarzen hinten und sind darum nicht empfehlenswert für die üblichen GP11 Ladungen.


    Das IG11 frisst die normalen GP11 Ladungen ohne Probleme. Standard GP11 Ladung ist glaube ich 48.3 gr RS-17, mit einem 174 gr Geschoss, wenn ich mich recht erinnere.

    ...was ist den RS-17? Noch nie gehört ....würde mich Wunder welches Pulver die GP11 hat, ich tippe auf RS60 oder RS62...


    ...entscheidend für den Druck sind auch die Geschosse: Reibungswiderstände und genauer Durchmesser, werden auch was ausmachen. Ausserdem weiss ich nicht wie weit dein Lauf ist. Habe letzthin einen 11er ausgemessen der einen deutlich weiteren Lauf hatte als zB die 31er.


    Ist aber alles kein Problem: mach doch einfach eine schwächere Anfangs-Ladung mit progressiven Pulver. Ladedaten gibts bei zB RS oder RWS ....oder willst du aus dem Oldtimer Maximal-Ladungen verschiessen?

  • Tippfehler, ich meinte RL-17, was in derselben Fabrik hergestellt wird wie die RS Pulver. RL-17 entspricht entweder RS-60 oder 62, weiss leider nicht mehr genau, welchem. Sollten aber beide gehen für GP11.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

  • ...Ladedaten für die GP(18)90 gibst auch im Web... ein Kollege lädt ein reduzierte Ladung mit H+N HS Geschosse, die er dann auf 50m verschiesst. Natürlich mit gekürzter 11er-Hülse

  • Hmmm, jetzt bin ich aber auch verwirrt. Die Verschlussumrüstung fand ja bereits mit dem 1889/96 statt. Dann müssten die umgerüsteten 96/11er doch praktisch identisch sein mit den IG11ern. Also sollte die Warnung bezüglich GP11 ja eigentlich nur für das 1889er mit den Warzen hinten gelten, oder nicht? Das habe ich aber irgendwie anders im Kopf.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

    • Offizieller Beitrag

    Es war keine Umrüstung, sondern eine Neukonstruktion des Verschlusses.


    IG89: Verschlusstyp 1889, Verschlusswarzen hinten, Lauf für GP1890

    Kavalleriekarabiner 93: Verschlusstyp Mannlicher, Lauf für GP1890

    IG96: Verschlusstyp 1896, Verschlusswarzen vorne, Lauf für GP1890

    Kadettengewehr 97: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP1890 und Kadettenpatrone

    Kurzgewehr 00: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP1890

    Kavalleriekarabiner 05: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP1890

    Karabiner 11: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP11

    Karabiner 00/11: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP11, geändert aus KG00 und KK05

    IG96/11: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP11, geändert aus IG96

    IG11: Verschlusstyp 1896, Lauf für GP11

    K31: Verschlusstyp 1932, Lauf für GP11


    Der Verschlusstyp 1889 ist nichts für GP11. Zu schwach --> Sicherheitsrisiko

    Der Verschlusstyp 1896 ist gut für GP11.

    Ein Lauf für GP1890 birgt kein SIcherheitsrisiko, falls GP11 verschossen werden. Die Präzision dürfte nicht vorhanden sein und es könnte den Lauf schneller abnutzen. Könnte und dürfte.


    IG96 wurden in IG 96/11 geändert (neuer Lauf für GP11, Verschluss und Gehäuse blieben)

    KG00 wurden in K00/11 geändert (neuer Lauf für GP11, Verschluss und Gehäuse blieben)

    KK05 wurden in K00/11 (könnte auch K05/11 sagen) geändert (neuer Lauf für GP11, Verschluss und Gehäuse blieben)


    IG89 wurden nie umgebaut. Armeemässig!


    Viele IG89 wurden auf Kleinkaliber transformiert oder in den USA auf andere Kaliber umgebaut. Ebenso wurden viele IG89 für die Jagd umgebaut (z.B. im Kaliber 10.3xirgendwas). Die Waffen fielen nach dem 2. Weltkrieg aus der Armee und waren günstig zu kaufen. Viele Büchsenmacher wussten das gute Basismaterial zu schätzen.

  • ...wenn ein Purist die Bleigeschosse mit Wachspapier rollt - bitte berichten!


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