Technik Dynamisches Pistolenschiessen

    • Offizieller Beitrag

    Auch wenn ich nur knalle, treffe ich auf 50m die Scheibe.


    Und dann kann ich auch mal ein Magazin leeren um zu schauen, wo die Schüsse auf der Scheibe sind. Da ist es mir dann egal, wie die Abweichung ist. Ob das sinnvoll ist, um die Leistung zu steigern, wage ich zu beweifeln. Aber es macht Spass *g*

  • Manchmal habe ich eben das Gefühl, das es Schützen gibt, denen geht es nur ums knallen, egal wo die Schüsse sind, Hauptsache Peng8)

    Da würde ich mich jetzt ab und zu auch dazuzählen:D. Ich schiesse statisch auf 25m und 50m und versuche "meistens" mein bestes zu geben. Aber wenn ich mit der Tokarev und den anderen alten Eisen auf dem Stand bin, geht es mir mehr um Peng und die Freude an den alten Stücken. Ich versuche dennoch die Scheibe zu treffen und das gelingt mir eigentlich immer.

    Tiefkühlpizza ist gesund. Sie wird direkt nach der Ernte vom Pizzafeld eingefroren damit die Vitamine erhalten bleiben 8o8o8o

  • Ich bin der Meinung mit dem RedDot kann man aber auch das zielen "verlernen" im Sinne vom intuitiven Erfassen des Ziels, mehr mit Muskelmemory arbeiten, eben nicht auf den Punkt konzentrieren.

    Aber hey, ich hab von Dynamischen schiessen keinen Plan... 🤷‍♂️

    Ich hab meine "irons" am liebsten und mich über die Jahre damit entwickelt.

    Ohne ein nahezu perfektes Muskelmemory musst du den Punkt mühsam suchen was deutlich schwieriger ist als mit Kimme und Korn das Visierbild herzustellen. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile welche es geschickt auszunutzen gilt.

    Ausserhalb des reinen Präz. Schiessens, wird über kurz oder lang jeder ein RD drauf haben. Mir ist kein CH Polizeikorps bekannt, welches in den letzten 2 Jahren neue Dienstpistolen ohne RD beschafft hat.

  • Ja, es ist halt viel einfacher damit, beide Augen offen zu behalten, und trotzdem noch zu treffen.


    Ich muss irgendwann mal eines mit diesem Vulcan Absehen von Primary Arms probieren, welches diesen übergrossen Kreis hat, der dir hilft, die Waffe auszurichten. Man hört ja so, das laufe ganz automatisch unbewusst ab. Wenn es wirklich funktioniert, könnte das schon noch was sein.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.

  • Bei der Polizei ist die zusätzliche Sicherheit (beide Augen geöffnet) bei Durchsuchungen oder sonstigen heiklen Situationen für den Kauf des RD auf einer Pistole verantwortlich und nicht die Zielgenauigkeit.

    Einmal editiert, zuletzt von Badewanne ()

  • Bei der Einführung von RD's gibt es ein Argument welches ausser die statischen Präz.- Schützen alle betrifft:


    Du siehst, auf was du schiesst.


    - Die Waffe verdeckt dir nicht mehr die untere Hälfte des Zieles.

    - Du darfst / kannst mit beiden Augen offen schiessen (und das selbst bei wiedrigen Lichtverhältnissen).

    - Deine Augen können sich endlich so verhalten, wie sie es schon immer wollten -> Sie dürfen das Ziel und nicht das Korn fokussieren.


    Mit Kimme und Korn zu tranieren ist wichtig aber den Vorteil von RD's kleinzureden zeugt von fehlendem Verständnis.

    • Offizieller Beitrag

    Mit Kimme und Korn zu tranieren ist wichtig aber den Vorteil von RD's kleinzureden zeugt von fehlendem Verständnis.

    Wie gesagt für mich ist mit Zielen, präzision gemeint. Im Polizeilichen, Spez. Einheiten etc. bin ich völlig einverstanden. Beide Augen offen, mit fokus aufs Ziel und nicht auf Kimme/ Korn, macht definitiv mehr Sinn. Das sehe ich schon ein. ✌

    Und wird im IPSC wohl auch so sein, wo es auch um die Geschwindigkeit geht.

    Also präzisiere ich, für das Präzise Schiessen, halte ich die Übung mit Kimme/ Korn für das bessere Training.

  • Bei der Polizei ist es jedoch nicht unbedingt nötig. Die Umschulung benötigt einen sehr sehr grossen Zeitaufwand. Es muss immer und immer und immer wieder trainiert werden. Die Polizei schiesst zwischen 2-5 x in Jahr (Generalist). Meisst wird der defensive Schusswaffengebrauch (Notwehr/hilfe, Notstand/hilfe) benötigt. Und zu 80% in einer Distanz zwischen 5-7 Meter. Für das Schiessen in einer solchen Ausnahmesituation wird die Waffe gezogen & das Muskelgedächniss führt die Waffe ins Ziel. Der Offensive Schusswaffengebrauch (Werk& Obiektschutz / Geisebefreiung Fluchtverhinderung) wird sehr sehr sehr wenig benötigt. Für den Offensiven Schusswaffengebrauch reicht die Kimme/Korn Visierung reichlich aus.

  • Die Schiessausbildung mit div. Prüfungen mussten sie trotzdem absolvieren.
    Es wäre immer am besten, wenn man die beste Ausrüstung und ca. zwei Mal im Monat Trainieren könnte. Dies ist aber aus Geld/Zeitgründen nicht möglich. Und jetzt bei Corona ist alles wegen den begrenzten Personen & Regeln alles schwieriger geworden.

  • Ein Polizist*In welcher nur 2 mal im Jahr mit der Schusswaffe trainiert, sollte keine führen;-). Da reicht die Trillerpfeiffe.

    gut, seien wir ehrlich, ein Polizist trägt seine Pistole zu 99% im Holster. Und für 1% der Zeit, bei welcher die Pistole nicht im Holster ist (Training/Einsatz), braucht ein gewöhnlicher Polizist kein RDS. Es würde nähmlich noch oft vorkommen, dass wenn man plötzlich den Rotpunkt braucht, die Batterie dann im Arsch wäre.

    Ganz anders natürlich bei den Sondereinsatzkommandos u.Ä., da hat ein RDS nur Vorteile.

  • Der Diskussion um das RD fehlt vor mir aus gesehen ein wichtiger Punkt.

    Wer auch immer in eine Situation kommt, wo ein Schusswaffeneinsatz gerechtfertigt ist, wird die ganz normalen Symptome haben, welche zu einer lebensbedrohlichen Stresssituation gehören. Das ist unter anderem der "Tunnelblick" sowie der "Fokus auf die Gefahr", welche beide das Schiessen signifikant beeinträchtigt. Das der durchschnittliche Polizist wohl auch nicht 18 Jahre alt ist und alleine schon dadurch, also ohne Stresssituation, das Korn scharfstellen schwieriger ist, muss dabei auch noch erwähnt werden. Selbst jemand der den "offensiven Schusswaffengebrauch" trainiert, was nach den mir bekannten Definitionen wohl auf keine zivile Behörde zutreffen kann/darf, wird diese Symptome haben. Mit mehr Training kann man da natürlich die Toleranz steigern, aber wir sind glücklicherweise noch nicht in einem Land wo die zivilen Behörden HOK-Anlagen betreiben müssen und Spezialkräfte 24/7 gegeneinander trainieren.


    Die Idee, das man also mit Kimme/Korn in einer solchen Situation besser dran ist, wenn einem der Körper verweigert das Korn scharf zu stellen und man nur den verschwommenen Schatten der Pistole wahrnehmen kann, ist aus meiner Sicht Wunschdenken. Wenn man einen potentiell lebensbedrohlichen Beruf hat, man es aber nicht schafft Batterien in regelmässigen Abständen auszuwechseln, hätte man wohl besser etwas anderes aus seinem Leben gemacht. Wenn man dann noch das Wort "Muskelgedächtnis" mit 5x pro Jahr trainieren in Verbindung bringt, verliert das Argument für mich jegliche Glaubwürdigkeit. Kommt hinzu, das man selbst wenn man das Korn noch scharfstellen kann, man zwischen Ziel und Korn hin und her wechseln muss was einem jeweils wieder ~0.1sec kostet. Dies da jeder Schuss vor Gericht auf seine Notwendigkeit und damit verbundene Rechtmässigkeit beurteilt wird.

    Bei einem RD kann man das Ziel scharf sehen und trotzdem präzise und schnell schiessen, falls man dann nicht von den Instinkten überrannt wird, kann man auch aufhören wenn es "genug" ist. Nun gibt es dazu natürlich Techniken welche man sich mühsam antrainieren kann, so das man auf kurze Distanz auch mit Kimme/Korn das Ziel scharf stellt, aber da ist es doch bedeutend einfacher auf ein RD umzustellen.


    Was mir sowohl bei der RD wie auch der ursprünglichen Thematik fehlt ist, dass man wahre Wunder bewirken kann, wenn man einfach ein paar Minuten pro Tag mit Trockentraining verbringt. Wer z.B. auf ein RD umstellen möchte, kann dies (solange er die gängigen Sicherheitsvorschriften bezüglich Trockentraining einhält) zuhause mit einem Post-It an der Wand tun. 5 Minuten pro Tag "Waffe ziehen, Waffe holstern" oder ähnliches gezieltes und isoliertes Training bringt einem innert Wochen mehr "Muskelgedächtnis" als dies Stunden im Schiesstand mit kistenweise Munition können. Mir hat man mal gesagt, das man für jeden scharfen Schuss mindestens 3x trocken abziehen sollte, was ich bestmöglich versuche umzusetzen.


    KeefTheThief

    Ich glaube du hast eine etwas falsche Annahme was das Schiessen und insbesondere das schnelle Schiessen beeinflusst. Erstens sind das, solange es gute YouTube-Verdächtige sind, keine Doubletten sondern gezielte Einzelschüsse in schneller Kadenz. Zweitens, die dicken Arme von einigen Gunfluencern (welche mehrheitlich durch Militärdienst und dadurch höhere körperliche Belastung kommen), sind nicht nötig um eine Pistole zu halten. Egal ob dicke oder "stäckli" Arme, jeder der genügend schiesst, wird versuchen die bestmögliche/effizienteste Art bezüglich Kraftaufwand einzunehmen.

    Was das Schiessen beeinflusst ist, wie deine Gelenke, deine Sehnen und Muskeln sowie dein Skelett zusammenspielen; das ist bei jedem anders. Wenn deine Waffe also jetzt nach dem Schiessen nicht natürlich zum Haltepunkt zurückkommt, möchtest du die Winkel in deiner Hüfte, deinen Schultern, den Ellenbogen und Handgelenken ändern bis dies der Fall ist, natürlich nicht alles auf einmal. Da du schon ein RD hast, solltest du gutes Feedback erhalten wie sich die Waffe/der Punkt verhält. Im Idealfall sollte er nur leicht und gerade nach oben gehen, wenn er leicht und konstant nach links- oder rechtsoben geht, abhängig ob du Links- oder Rechtshänder bist, bist du schon gut dabei.


    Was viele aus meiner Sicht falsch machen, ist das die schwache Hand nicht genügend nach vorne/unten abgewinkelt wird und man versucht den Druck auf die Pistole über die Arme, insbesondere über die Unterarme/Griffkraft, zu erzeugen. Ich versuche bestmöglich den Druck auf die Waffe über die Rücken- und Brustmuskulatur zu erzeugen, indem ich die Schusshand nach vorne drücke und die schwache Hand nach hinten ziehe, die Arme und Hände leiten dabei nur den Druck an die Pistole weiter; zusammen mit einer ~45° nach vorne/unten abgewinkelten schwachen Hand und dem damit verbundenen Druck auf das untere/vordere Ende des Pistolengriffs, möchte die Mündung gar nicht gross hochspringen.

  • Hier wird sehr viel spekuliert!

    Der Polizist hat die Möglichkeit den Offensive Schusswaffengebrauch zu machen. Diesen kann das Komando verbieten zb. bei einer Geiselnahme.


    Bei der Ausbildung werden 3-4k Schuss geschossen. Da baust du zu 100% ein Muskelgedächniss auf!!!


    Beim Defensiven Schusswaffengebrauch zielst du nicht, da wie bereits gesagt, dieser in 80% in einer Distanz wischen 5-7 Meter stattfindet. Beim Offensiven Swg hast du mehr Zeit.

    Wass hier auch beachtet werden muss, ist das Budget!

    Jeder möchte das beste & neuste. Jedoch kann man das Geld anderswo besser gebrauchen. Es funktioniert auch mit Kimme/Korn! Diese Visierung ist robust und kann fast nicht kaputt gehen.