Eidgenössisches Feldschiessen EFS

  • Wiesel

    Die Bezeichnung "Veteran" im Schiesssport hat nichts (oder wohl nur historisch gesehen etwas) mit der Armee zu tun. Es geht dabei um eine Kategorisierung der Schützen nach Alter, welche wiederum festlegt wie die Punktezahl für die Anerkennungskarte oder Kranzauszeichnung ist. Auch die Erlaubnis gewisse Hilfsmittel zu verwenden ist daran gekoppelt, so muss z.B. ein 25-Jähriger den Karabiner frei schiessen, während ein 75-Jähriger dies aufgelegt tun kann. Die Kategorien sind (glaube ich): Jugendliche: 10 – 16J, Junioren: 17-20J, Aktive/Elite: 21-46J, Senioren: 46-59J, Veteranen: 60-69J, Seniorveteranen: ab 70J.


    Als Schweizer Bürger bist du berechtigt am FS wie auch am OP die Munition GP90, GP11 und Pist Pat 14 gratis zu beziehen. Spielt dabei keine Rolle, ob du jemals ein Dienstbüchlein oder Leistungsausweis besessen hast, also auch nicht, ob du noch Eingeteilt oder gar Schiesspflichtig bist. Allfällige Probeschüsse sind davon ausgenommen und beim durchführenden Schützenverein zu den üblichen Preisen zu erwerben, im Normalfall bis 0.50 pro Patrone. Ich habe heute zum ersten Mal gehört, dass ein Verein fürs OP von Schützen einen Unkostenbeitrag verlangt. Im Normalfall sind die Vereine damit zufrieden, dass sie ein bisschen "Networking" betreiben können und vielleicht noch etwas in der Schützenstube absetzen können.


    Playme

    Das erscheint mir irgendwie komplett Hanebüchen und ein administratives Desaster. Wenigstens, solange man nicht einfach überall Pist 75, 12/15 oder Stgw90 ankreuzt und von jedem der nicht mit der OP-Etikette auftaucht grundsätzlich mal 10 Stutz einkassiert. Irgendwie habe ich auch die Vermutung das es rechtlich nicht geht, einfach da es sich dabei nicht irgendwie um einen SSV- oder Vereinsstich handelt, sondern um ein vom Bund gesetzlich festgelegtes Schiessen welches sowohl von den Gemeinden (Bereitstellen des Schiesstands) wie auch dem Bund (Bereitstellen der Munition) durch Steuergelder finanziert wird. Schlussendlich geht es dabei auch darum das die Vereine ihren "Teil der Abmachung" einlösen und das FS und OP zugunsten des SAT durchführen, all die Subventionen und Gesetze erlauben es nämlich erst, das weder Jahresbeitrag noch Schussgeld kostendeckend sein müssen.


    Die zusätzlichen Beiträge von 20.50 fürs OP resp. 10 fürs FS werden bei den meisten Vereinen wohl eher für das "gratis Waldfest" oder "gratis Klöpfer vom Grill" genutzt anstatt als fester Bestandteil des Vereinsbudgets. In diesem Sinne verstehe ich es nicht, wenn man von einem nicht mehr eingeteilten AdA, welcher über Jahre oder gar Jahrzehnte auch unter Strafandrohung 20.50 in die Vereinskassen gespült hat, dann 10 Stutz fürs OP verlangt, wenn er es freiwillig machen möchte. Auch halte ich es politisch gesehen nicht für sehr Klug eine Veranstaltung, welche vonseiten Bund "gratis" ist und eine Art Volksfest sein könnte, für lächerliche 10 Stutz in die Vereinskasse umzufunktionieren, egal ob nun ehemaliger AdA oder nicht. Schlussendlich sind die Stimmen der Verwandten und Sympathisanten dann bei der nächsten Gemeindebudget-Abstimmung oder beim Zusatzkredit für die Kugelfangsanierung wiederum nützlich. Im absolut dümmsten Fall hast du wegen 10 Stutz in die Vereinskasse eine Stimme zu wenig für den 150-200k Kredit, welcher das Überleben des Vereines sichern würde.


    Und einfach so nebenbei: Nach der Logik, welche dein Verein da hat, müsste man von jedem welcher das FS nicht mit seiner pers. Waffe oder Stgw90/Stgw57 geschossen auch ein paar Stutz einkassieren, da es nämlich z.B. für den K31 keinen Beitrag von 10CHF gibt. Wenn du also mit 10-15 Leuten aus deinem privaten oder geschäftlichen Umfeld mit dem Karabiner ans FS bist, hast du deinen Verein 100-150 Stutz an Subventionen "gekostet".

  • Ich bin froh, dass Du mich auf diesen Missstand aufmerksam machst, das war mir schlicht nicht bekannt. Da ich kein Funktionär meines Schützenvereins bin, kam ich mit solchen Themen auch nie in Berührung. Ich werde aber bei Gelegenheit nachfragen, ob das, was da verlangt wird, auch rechtens ist. Dabei wage ich zu behaupten, dass keine böswilligen Absichten dahinter stecken und das ggf. aus einer Notlage heraus, vielleicht aus einer Idee, zu Usanz wurde. Beschwert darüber hat sich noch keiner, da es als eine Art Trinkgeld empfunden wird und heutzutage ja eigentlich nichts mehr gratis ist. Dass es frech ist, sehe ich jedoch auch ein, wenn tatsächlich damit doppelt einkassiert wird (daher möchte ich es nicht schönreden oder entschuldigen, bevor man mich nun falsch versteht).


    Edit:

    Der Schützenverein Wädenswil handhabt das scheinbar genauso: Obligatorisches Bundesprogramm (svwaedenswil.ch) "Das Bundesprogramm kann auch von allen übrigen Schiesskundigen absolviert werden. Es wird ein Unkostenbeitrag von CHF 20.00 (Beiträge/ohne Munition) erhoben (exkl. AdA)."


    und auch der Schiessverein Dietikon: Obligatorisch & FS (schiessverein-dietikon.ch) "Kosten: Für AdAs und Jungschützen gratis. Kostenpflichtig sind für alle Schützen die Probeschüsse."


    Wahrscheinlich würde ich noch mehr finden, daher suche ich mal nicht weiter... Vielleicht müsste da der SSV das Ganze mal klarstellen?

    "Ich habe zu viele Waffen." - niemand, jemals

    Einmal editiert, zuletzt von Playme ()

  • Playme

    Es geht mir nicht darum deinen Verein oder andere Vereine anzuschwärzen. Wird wohl schon seine gesetzliche Richtigkeit haben, wenn es grössere Vereine mit grösserem OP-Einzugsgebiet so handhaben können. Ich bin eher davon ausgegangen, das dies von irgendwelchen Provinzvereinen so gehandhabt wird. Da ich ebenfalls kein Funktionär bin, ist mir nicht bekannt, wo und ob das geregelt ist, ich kenne eher nur die Gesetzgebung die es für AdA definiert. Im Übrigen denke ich das dies nicht ein SSV-Ding ist, sondern eher von der kantonalen Militärbehörde gesteuert wird. Auch wäre es interessant zu Wissen wann dies eingeführt wurde, wenn es nach 2019 war könnte es auch sein, das sich da einige Vereine an der ABK Schütze etwas Einkommen generieren wollen.


    Du hast natürlich absolut recht, dass es nur ein Trinkgeld ist und heute alles kostet, ich hab mich ja auch schon dafür ausgesprochen das die Vereine sich etwas finanziell vernünftiger Verhalten und nicht auf ne schwarze 0 wirtschaften, wenn sie wissen das alle 10 Jahre eine Sanierung für 150k ansteht. Das Ding beim OP und FS ist aber, das jeder der Steuern zahlt die Kosten dafür schon mehrfach getragen hat, deshalb auch meine Vermutung das dies wohl nicht rechtens ist. Rein rechtlich würde eine Gemeinde ihren Auftrag zum OP auch erfüllen, wenn sie einen Stand hat und ihn 1x pro Jahr für die Handvoll Schiesspflichtige öffnet, also ohne das ein Verein ihn für Vereinszwecke nutzt.


    Für mich ist es halt nicht verständlich, wieso ein Verein für das Trinkgeld einen Anlass der eine Art bezahlter "Tag der offenen Tür" sein könnte umfunktioniert. Die Schiesspflichtigen welche ihre Familie oder Freunde mitbringen sind ja offensichtlich begeistert davon, sonst würden sie es nicht machen. Und diejenigen die auch freiwillig nach ihrer Schiesspflicht weiter am OP teilnehmen wollen sind entweder extreme Gewohnheitstiere oder hatten während ihrer Schiesspflicht wenigstens nicht den irgendwie typischen "Anschiss im Gesicht". Bei solchen ist es wohl nicht so unwahrscheinlich, dass sie irgendwann in Zukunft auch mal vereinsmässig schiessen wollen. Ich glaube auch nicht wirklich, dass ein Verein welcher keine Unkostenentschädigung verlangt irgendwie befürchten müsste überrannt zu werden. Vielleicht mag ich mich ja täuschen, aber solche Schützen sind wahrscheinlich für einen Verein wertvoller als die Kinder und "Göttikinder" vom Vereinsmitglied "Köbi" der am FS alle mal schiessen lässt.

  • Optische Korrektur am Schiessbrillenglas ist schon erfolgt. Je mehr Korn der Optiker Dir gibt, je weniger Scheibe hast Du. Eine Simple Faustregel.

    Danke für diesen Merksatz, das wusste ich nicht. Ich wäre infolge Hornhautverkrümmung i. V. m. Kurzsichtigkeit auch ein Kandidat für eine Schiessbrille, konnte mich jedoch bisher gut ohne herauslavieren.

    "Ich habe zu viele Waffen." - niemand, jemals

  • Ein Kollege von mir konnte die B-Scheibe auch nicht sehen, und hat darum sein Gewehr so eingestellt, dass das Korn mit der linken oberen Ecke des Scheibenweiss übereinstimmen musste, um in die Mitte zu treffen.

    Gemäss Standard stand die Standarte artig im standardmässigen Standartenstand.